Millionen-Krach um Saarbrücker Stadion
Der Stadt Saarbrücken droht eine weitere Klage wegen unbezahlter Rechnungen beim Stadionumbau. Die Verwaltung bestreitet alle Vorwürfe.
(mwe) Neuer Ärger um die Dauerbaustelle Ludwigspark-Stadion. Dabei geht es insgesamt um mehr als eine Million Euro. Die St. Ingberter Firma Peter Gross Bau hat am Dienstag schwere Vorwürfe gegen die Stadt Saarbrücken erhoben. Unternehmenschef Philipp P. Gross beklagt, dass Rechnungen vom 28. Februar und vom 26. Mai von zusammen mehr als 850 000 Euro nicht beglichen worden seien. „Bis heute fand keine Rechnungsprüfung seitens der Stadt statt. Dies ist nach fünf bis zehn Monaten unüblich und rechtswidrig“, sagt der Unternehmer,
der auch Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) ist. Die Firma bereite derzeit eine Klage gegen die Stadt vor.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Saarbrücker Gartenbaufirma
Kempf, die im Ludwigspark an der neu verlegten Rasenfläche mitgearbeitet hatte, die Zahlungsmoral der Stadt bemängelt und eine Klage über knapp 200 000 Euro eingereicht.
Besonders hart ins Gericht geht Gross mit Martin Welker, dem neuen
Projektleiter des Ludwigspark-Umbaus und neuen Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft GIU. Welker war von Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) erst Anfang Juli auf das Projekt Ludwigspark-Umbau angesetzt worden, das seit Jahren wegen diverser Pannen und der Kostenexplosion von ursprünglich 16 auf 46,5 Millionen Euro in den Schlagzeilen ist. Welker verweigere sich Gesprächen und verweise die Mitarbeiter von Peter Gross Bau nach Gutsherrenart von der Baustelle. Gross wirft Welker „Knechtschaft durch einen Bauherrn und die Erwartung blinden Gehorsams“vor.
Die Saarbrücker Stadtverwaltung weist die Vorwürfe des Bauunternehmens „in Gänze“zurück. „Die Klage ist für uns umgekehrt Anlass, nun unsere Ansprüche gegen die Firma Gross geltend zu machen“, heißt es in einer Stellungnahme.
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„Bis heute fand keine Rechnungsprüfung seitens der Stadt statt.
Dies ist nach fünf bis zehn Monaten unüblich
und rechtswidrig.“
Philipp P. Gross
Chef von Peter Gross Bau