Waffenruhe in Berg-Karabach hält nicht
(dpa) Ungeachtet internationaler Appelle zur Einhaltung der neuen Waffenruhe dauern die schweren Gefechte um die Südkaukasusregion Berg-Karabach nach Angaben von Behörden an. Die verfeindeten Nachbarländer Aserbaidschan und Armenien warfen sich am Dienstag gegenseitig massiven Beschuss in der Konfliktregion vor.
Die Behörden der nicht anerkannten Republik Berg-Karabach teilten mit, dass es Raketen- und Artilleriefeuer von aserbaidschanischer Seite gebe. Das Verteidigungsministerium in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku wiederum warf Armenien vor, zuerst geschossen zu haben. Betroffen sei unter anderem die Region Terter. „Das ist eine absolute Lüge, Aserbaidschan bereitet den Boden für aggressive Handlungen gegen friedliebende Ortschaften vor“, sagte eine Sprecherin des armenischen Verteidigungsministeriums in Eriwan. Der Gegner sei zum Angriff aus allen Richtungen übergangen, hieß es.
Die Anzahl der getöteten Zivilisten sei auf 31 gestiegen, teilten die Behörden in Berg-Karabach mit. Die Anzahl der getöteten Karabach-Soldaten liege bei 525. Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan sagte, dass die in der Nacht zum Samstag vereinbarte Waffenruhe nicht halte. Die Außenminister beider Länder hatten unter russischer Vermittlung in Moskau die Übereinkunft erzielt, die aber schon kurz nach Inkrafttreten gebrochen wurde.