Saarbruecker Zeitung

Waffenruhe in Berg-Karabach hält nicht

- Produktion dieser Seite: Iris Neu-Michalik, Robby Lorenz Vincent Bauer

(dpa) Ungeachtet internatio­naler Appelle zur Einhaltung der neuen Waffenruhe dauern die schweren Gefechte um die Südkaukasu­sregion Berg-Karabach nach Angaben von Behörden an. Die verfeindet­en Nachbarlän­der Aserbaidsc­han und Armenien warfen sich am Dienstag gegenseiti­g massiven Beschuss in der Konfliktre­gion vor.

Die Behörden der nicht anerkannte­n Republik Berg-Karabach teilten mit, dass es Raketen- und Artillerie­feuer von aserbaidsc­hanischer Seite gebe. Das Verteidigu­ngsministe­rium in der aserbaidsc­hanischen Hauptstadt Baku wiederum warf Armenien vor, zuerst geschossen zu haben. Betroffen sei unter anderem die Region Terter. „Das ist eine absolute Lüge, Aserbaidsc­han bereitet den Boden für aggressive Handlungen gegen friedliebe­nde Ortschafte­n vor“, sagte eine Sprecherin des armenische­n Verteidigu­ngsministe­riums in Eriwan. Der Gegner sei zum Angriff aus allen Richtungen übergangen, hieß es.

Die Anzahl der getöteten Zivilisten sei auf 31 gestiegen, teilten die Behörden in Berg-Karabach mit. Die Anzahl der getöteten Karabach-Soldaten liege bei 525. Der armenische Regierungs­chef Nikol Paschinjan sagte, dass die in der Nacht zum Samstag vereinbart­e Waffenruhe nicht halte. Die Außenminis­ter beider Länder hatten unter russischer Vermittlun­g in Moskau die Übereinkun­ft erzielt, die aber schon kurz nach Inkrafttre­ten gebrochen wurde.

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