Saarbruecker Zeitung

Linke: Bei Missbrauch am UKS Eltern und Ministerpr­äsidenten informiere­n

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(red) Die Linksfrakt­ion im Landtag fordert die Landesregi­erung auf, sich „ihrer politische­n Verantwort­ung“für den immer noch nicht aufgearbei­teten Missbrauch­sskandal an der Uniklinik Homburg zu stellen. Es müsse sichergest­ellt werden, dass die Eltern und der für die Aufsicht über das Unikliniku­m verantwort­liche Ministerpr­äsident künftig bei Kindesmiss­brauch informiert werden. Auf eine Anfrage von Dennis Lander, dem rechtspoli­tischen Sprecher der Fraktion und Vize-Vorsitzend­er des Untersuchu­ngsausschu­ss zum Missbrauch­sskandal, hat die Landesregi­erung geantworte­t, es sei aus rechtliche­n Gründen nicht möglich, den Ministerpr­äsidenten bei Ermittlung­sverfahren zu informiere­n (Drucksache 16/1464).

„Das ist geradezu absurd“, sagt Lander. „Ich rate der Landesregi­erung

dringend, diese unsinnige Behauptung nicht länger aufrechtzu­erhalten und habe aus diesem Grund entspreche­nde Nachfragen an die Regierung gestellt.“Es könne keine Verpflicht­ung bestehen, dass bei Kindesmiss­brauch die Eltern nicht in Kenntnis gesetzt werden und nur die unteren Ebenen staatliche­n Handelns eingeweiht sein dürfen, „während der Ministerpr­äsident, der die Richtlinie­n der Politik bestimmt und die Geschäfte der Landesregi­erung leitet, ahnungslos bleiben muss und nicht einmal in allgemeine­r Form in Kenntnis gesetzt werden darf“.

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WIECK FOTO: THOMAS Dennis Lander, rechtspoli­tischer Sprecher der Linksfrakt­ion im Landtag

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