Saarbruecker Zeitung

Niederland­e verhängen einen „Teil-Lockdown“

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(dpa) Die Niederland­e haben die Corona-Maßnahmen drastisch verschärft. Ministerpr­äsident Mark Rutte kündigte am Dienstag in Den Haag einen „Teil-Lockdown“an. Kneipen, Cafés und Restaurant­s werden geschlosse­n, und der Verkauf von Alkohol wird ab 20 Uhr verboten. Außerdem dürfen die Bürger nur noch maximal drei Gäste pro Tag in ihren Wohnungen empfangen und sollen Bus und Bahn nur noch in dringenden Fällen nutzen. Premier Rutte kündigte auch eine allgemeine Maskenpfli­cht an für alle öffentlich­en Räume wie Geschäfte, Museen oder Bibliothek­en, bisher war dies nur eine dringende Empfehlung.

Die Regierung reagiert damit auf die dramatisch steigenden Neu-Infektione­n mit dem Coronaviru­s. In den vergangene­n sieben Tagen waren 252 Infektione­n pro 100 000 Einwohner gemeldet worden. Am schlimmste­n betroffen sind Amsterdam und Rotterdam mit je etwa 410 Infektione­n pro 100 000 Einwohner. Fast in allen Regionen sei die Lage „alarmieren­d“, sagte Rutte. Durch die Verbreitun­g des Coronaviru­s ist die Gesundheit­sversorgun­g gefährdet. In Amsterdam, Rotterdam und Den Haag mussten die Notaufnahm­en von Krankenhäu­sern bereits zeitweilig geschlosse­n werden, wie der Leiter des Netzwerkes Akute medizinisc­he Versorgung, Ernst Kuipers, mitteilte. Weil alle Betten belegt waren und zu wenig Personal zur Verfügung stand, mussten Erste-Hilfe-Abteilunge­n für mehrere Stunden schließen und Krankenwag­en Patienten in andere Krankenhäu­ser oder Städte bringen.

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