Thailands Regierung verbietet Versammlungen
(dpa) Die Regierung in Thailand greift nach der jüngsten Großdemonstration in Bangkok hart gegen die Demokratiebewegung durch. Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha erließ am Donnerstag eine Dringlichkeitsverordnung und verhängte ein Versammlungsverbot. Zusammenkünfte von mehr als fünf Menschen sind in Bangkok nun verboten. Zudem wurde der Verkehr in der Hauptstadt eingeschränkt. Polizeisprecher Krissana Pattanacharoen bestätigte, dass 20 Aktivisten inhaftiert worden seien, unter ihnen die Anführer der Bewegung.
Ungeachtet der Anweisungen kamen am Donnerstag wieder zahlreiche Demonstranten zu einer neuen Kundgebung an der Einkaufsmeile Ratchaprasong zusammen. „Sklaven der Diktatoren!“, riefen sie der Polizei entgegen, die versuchte, die Masse aufzuhalten. Die Demonstranten forderten erneut den Rücktritt des Regierungschefs.
Ein Großaufgebot von Sicherheitskräften war bereits in der Nacht zu dem Ort in der Nähe des Regierungssitzes gezogen, an dem Tausende Demonstranten nach der Kundgebung vom Mittwoch kampiert hatten. Die meisten waren da aber schon abgezogen. Anon Nampa, der als Hauptanführer der Proteste gilt, sagte: „Wenn sie wirklich angreifen, dann haben wir vereinbart, still zu sitzen und nicht mit ihnen zu streiten. Mal sehen, ob sie es wagen, Gewalt gegen das Volk anzuwenden.“Er wurde später festgenommen.
Die Proteste dauern seit drei Monaten an. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Regierungschef Prayut Chan-o-cha, Neuwahlen und umfassende Reformen.