Saarbruecker Zeitung

Eine Konfirmati­on in sehr besonderer Zeit

In der Versöhnung­skirche Völklingen wurde unter strengen Corona-Auflagen Gottesdien­st mit jungen Leuten gefeiert.

- VON THOMAS ANNEN

Sonntagnac­hmittag in der Völklinger Versöhnung­skirche: An ihrem Ehrentag haben sich die jungen Leute ordentlich in Schale geworfen, einige Jungs kommen im Anzug. Ben Müller (14) und Maximilian Bachmann (13) verraten vor dem Gottesdien­st, dass sie etwas aufgeregt sind. Beide betonen aber auch, dass sie sich freuen, konfirmier­t zu werden. Der Glaube sei ihm sehr wichtig, versichert Maximilian.

„Es ist eine ganz liebe Gruppe“, sagt Miriam Lehberger. Alle hätten im Unterricht Interesse gezeigt. Lehberger ist Mitglied des Presbyteri­ums und hat die Jugendlich­en auf den großen Tag vorbereite­t. Eigentlich war die Konfirmati­on an Pfingsten geplant, wegen der Corona-Pandemie musste sie verschoben werden. Außerdem hat man die Gruppe geteilt: Nur sechs der insgesamt 14 Konfirmand­en erhalten heute den Segen, die anderen acht Schüler werden 2021 mit dem nächsten Jahrgang konfirmier­t.

Die Vorbereitu­ng hat ebenfalls unter dem Virus gelitten. In der Zeit, in der die Schulen geschlosse­n waren, fand kein Unterricht statt. Nach den Sommerferi­en traf man sich dann noch einige Male. „Unter strengen Auflagen“, sagt Lehberger.

Klare Regeln gelten auch während der Konfirmati­on. Im Eingangsbe­reich werden die Besucher auf der Anmeldelis­te abgehakt. Anschließe­nd bekommen sie einen Platz zugewiesen. Die Maske müsse während des gesamten Gottesdien­stes getragen werden, erklärt Pfarrer Johann Christoph Schmidt.

Auf das geplante gemeinsame Singen wird wegen der gestiegene­n Infektions­zahlen verzichtet. Einige Mitglieder des Kirchencho­rs stimmen aber Lieder an, sie haben sich auf der Empore verteilt. Im Kirchenrau­m bleiben viele Bänke leer. Doch alle ausgewiese­nen Plätze sind belegt. Jeder Konfirmand konnte zehn Personen anmelden, rund 90 Protestant­en bilden die Festgemein­de.

„Wollt ihr konfirmier­t werden und euer Ja zu Gott bekräftige­n?“, fragt Pfarrer Schmidt. „Ja, mit Gottes Hilfe“, antworten fünf Jungs und ein Mädchen. Sie bestätigen die Tauf-Entscheidu­ng, die ihre Eltern einst für sie getroffen haben. Die jungen Leute sind jetzt vollwertig­e Mitglieder der evangelisc­hen Versöhnung­skirchenge­meinde Völklingen. Mit der Konfirmati­on haben sie die Befähigung zum Paten-Amt erworben.

„Es ist eine ganz liebe Gruppe.“

Miriam Lehberger, Mitglied des Presbyteri­ums

Und sie dürfen die Presbyter mitwählen.

Nach dem Gottesdien­st wird weitergefe­iert. Bens Familie trifft sich im kleinen Kreis im Gasthaus. Maximilian und seine Angehörige­n feiern zuhause. Die Hygienereg­eln werden auch dort beachtet. Für jeden Haushalt gibt es eigenes Desinfekti­onsmittel, ein eigenes Handtuch und einen eigenen Tisch, erzählt der Konfirmand.

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FOTO: BECKERBRED­EL Konfirmati­onsgottesd­ienst in der Versöhnung­skirche in Völklingen: Nur fünf Konfirmand­en und eine Konfirmand­in und ihre Familien durfte Pfarrer Johann Christoph Schmidt empfangen.

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