Eine Konfirmation in sehr besonderer Zeit
In der Versöhnungskirche Völklingen wurde unter strengen Corona-Auflagen Gottesdienst mit jungen Leuten gefeiert.
Sonntagnachmittag in der Völklinger Versöhnungskirche: An ihrem Ehrentag haben sich die jungen Leute ordentlich in Schale geworfen, einige Jungs kommen im Anzug. Ben Müller (14) und Maximilian Bachmann (13) verraten vor dem Gottesdienst, dass sie etwas aufgeregt sind. Beide betonen aber auch, dass sie sich freuen, konfirmiert zu werden. Der Glaube sei ihm sehr wichtig, versichert Maximilian.
„Es ist eine ganz liebe Gruppe“, sagt Miriam Lehberger. Alle hätten im Unterricht Interesse gezeigt. Lehberger ist Mitglied des Presbyteriums und hat die Jugendlichen auf den großen Tag vorbereitet. Eigentlich war die Konfirmation an Pfingsten geplant, wegen der Corona-Pandemie musste sie verschoben werden. Außerdem hat man die Gruppe geteilt: Nur sechs der insgesamt 14 Konfirmanden erhalten heute den Segen, die anderen acht Schüler werden 2021 mit dem nächsten Jahrgang konfirmiert.
Die Vorbereitung hat ebenfalls unter dem Virus gelitten. In der Zeit, in der die Schulen geschlossen waren, fand kein Unterricht statt. Nach den Sommerferien traf man sich dann noch einige Male. „Unter strengen Auflagen“, sagt Lehberger.
Klare Regeln gelten auch während der Konfirmation. Im Eingangsbereich werden die Besucher auf der Anmeldeliste abgehakt. Anschließend bekommen sie einen Platz zugewiesen. Die Maske müsse während des gesamten Gottesdienstes getragen werden, erklärt Pfarrer Johann Christoph Schmidt.
Auf das geplante gemeinsame Singen wird wegen der gestiegenen Infektionszahlen verzichtet. Einige Mitglieder des Kirchenchors stimmen aber Lieder an, sie haben sich auf der Empore verteilt. Im Kirchenraum bleiben viele Bänke leer. Doch alle ausgewiesenen Plätze sind belegt. Jeder Konfirmand konnte zehn Personen anmelden, rund 90 Protestanten bilden die Festgemeinde.
„Wollt ihr konfirmiert werden und euer Ja zu Gott bekräftigen?“, fragt Pfarrer Schmidt. „Ja, mit Gottes Hilfe“, antworten fünf Jungs und ein Mädchen. Sie bestätigen die Tauf-Entscheidung, die ihre Eltern einst für sie getroffen haben. Die jungen Leute sind jetzt vollwertige Mitglieder der evangelischen Versöhnungskirchengemeinde Völklingen. Mit der Konfirmation haben sie die Befähigung zum Paten-Amt erworben.
„Es ist eine ganz liebe Gruppe.“
Miriam Lehberger, Mitglied des Presbyteriums
Und sie dürfen die Presbyter mitwählen.
Nach dem Gottesdienst wird weitergefeiert. Bens Familie trifft sich im kleinen Kreis im Gasthaus. Maximilian und seine Angehörigen feiern zuhause. Die Hygieneregeln werden auch dort beachtet. Für jeden Haushalt gibt es eigenes Desinfektionsmittel, ein eigenes Handtuch und einen eigenen Tisch, erzählt der Konfirmand.