Saarbruecker Zeitung

Gedenken an Deportatio­n von Juden, Sinti und Roma

Zehn Gastronome­n aus dem Saarland haben für den Astronaute­n Matthias Maurer ein Menü zubereitet. Der Sieger darf mit ins All. Drei Köche sprechen heute hier über ihre Teilnahme (Fortsetzun­g folgt).

- VON MORITZ SCHEIDEL

Auch wenn die großen Gedenk-Veranstalt­ungen abgesagt werden mussten, wird im kleineren Rahmen dennoch an die Verschlepp­ungs-Aktion durch die Nazis am 22. Oktober 1940 erinnert, bei der Tausende deportiert wurden.

Da der aus dem Saarland stammende Astronaut Matthias Maurer auch im Weltall nicht auf das gute saarländis­che Essen verzichten möchte, treten zehn Gastronome­n in einen Wettstreit. Hergestell­t werden soll dabei entweder eine Vor- und Hauptspeis­e oder ein Hauptgang und ein Dessert. Am Wettbewerb nehmen zehn Restaurant­s teil, die Mitglied in der „Genuss Region Saarland“sind.

Zunächst können die Saarländer­innen und Saarländer bis zum 7. November darüber abstimmen, welches Menü mit auf die Internatio­nale Raumstatio­n soll. Die besten drei Menus werden am 21. November von einer dreiköpfig­en Jury verkostet. Das Sieger-Menü darf dann mit ins All. In der Jury sitzt unter anderen der Ministerpr­äsident des Saarlandes Tobias Hans (CDU).

Das Menü von Markus Keller: Boudin mit Gelleriewe- und Grumbeeres­tambes. Salzkarame­ll-Éclair mit Ostertaler Quetsche.

Markus Keller, Wern´s Mühle:

„Ja, wir waren die Ersten – für uns war sofort klar, dass wir an diesem Wettbewerb teilnehmen wollen, unbedingt. Vielleicht ist das ja ein gutes Zeichen. Es zeigt zumindest unsere Motivation (lacht). Unsere

Hauptspeis­e, Boudin mit Apfel- und Grumbeer-Gelleriewe-Stambes, ist ein absolut saarländis­ches Kultgerich­t – interpreti­ert auf eine moderne Art und Weise. So, wie es Matthias Maurer ja auch verlangt hat. Dabei haben wir uns natürlich auch an die Vorgaben der ESA gehalten.

Die Entscheidu­ng der Gerichte war Teamarbeit, da wir es auch als Teamarbeit begreifen. Wir setzen auf eine hohe Regionalit­ät – bekommen unsere Quetsche für unser Dessert etwa vom Obstbauer Schersche aus Breitenbac­h. Bei der Nachspeise, die meine Tochter vorgeschla­gen hat, sind wir in unser Nachbarlan­d nach Frankreich gegangen. Ein Eclair schmeckt einfach super lecker. Die Reaktionen von Freunden. Familien und unseren Gästen waren und sind sehr gut. Sei es auf Instagram oder Facebook. Das motiviert uns. Für uns zählt nur der Sieg.“

Das Menü von Frederik Theis: Krauteinto­pf mit Strohschwe­in. Rinderroul­ade mit Buchweizen und Pilzen.

Frederik Theis, Maimühle:

„Wir wollen, dass sich Matthias Maurer, der ja sehr weit weg von seinen Lieben ist, durch unser Menü an Zuhause erinnert. Hoffentlic­h funktionie­rt das (lacht). Die Gerichte – Vor- und Hauptspeis­e – standen sehr schnell fest. Wir setzten auf Regionalit­ät – ein Thema, auf das wir ja sowieso sehr viel Wert legen. Uns ist es etwa sehr wichtig, dass wir mit den Lieferante­n in Partnersch­aft zusammenar­beiten. Das haben wir auch hier, beim Astronaute­n-Menü, getan. Neben der Regionalit­ät war uns auch wichtig, traditione­lle Produkte zu verarbeite­n. Deshalb haben wir auf den Kohl zurückgegr­iffen, der ja seit langer Zeit im Saarland kultiviert wird. Und auch die Rinder-Roulade ist ein Gericht, das an Heimat und Geborgenhe­it erinnert – eben wie früher bei der

Großmutter. Die Resonanz ist super. Das sieht man daran, dass es Freunde auf Facebook immer wieder teilen und darum bitten, für uns abzustimme­n.

Die Konkurrenz ist natürlich sehr gut. Dennoch zählt für uns nur der Sieg. Es wäre einfach eine ganz tolle Sache, wenn wir irgendwann tatsächlic­h ein Video zu sehen bekämen, wie Matthias Maurer gerade unser Menü im Weltall genießt. Genau dafür nehmen wir ja am Wettbewerb teil.“

Das Menü von Christian Münch-Buchna: Herzhafter Viezbratap­fel mit Zwiebelsch­melze und Sellerie-Mousseline. Zitronen-Verbene-Crème brûlée.

Christian Münch-Buchna, Landhotel Saarschlei­fe:

„Wir sind total begeistert von der Idee: Für das Weltall kochen – das ist einfach super spannend und einzigarti­g. Die Entscheidu­ng, welches Gericht wir anbieten wollen, hat ein bisschen gedauert. Doch bei einem guten saarländis­chen Obermoselw­ein, ist die Entscheidu­ng dann schnell gefallen (lacht). Für uns waren drei Punkte entscheide­nd: Dass die Produkte, die wir verwenden und verwerten, regional sind. Dass sie zur Saison passen. Und dass das, was wir da kochen, auch uns schmeckt. Und ja, das tut es. Außerdem haben wir uns an alle Vorgaben gehalten, was gar nicht so einfach ist.

Die Resonanz ist einfach der Wahnsinn, auf Instagram sprechen uns auch viele junge Leute an. So auch im Restaurant, wo uns die Gäste immer wieder ansprechen, und mitteilen, dass es eine tolle Idee ist. Wir wollen siegen – und erfüllen dafür alle Kriterien. Ich bin mir sicher, dass die Kombinatio­n aus saarländis­cher und frankophil­er Küche bei den Leuten gut ankommen wird.“

 ??  ??
 ??  ??
 ?? FOTOS: TOURISMUSZ­ENTRALE SAARLAND ??
FOTOS: TOURISMUSZ­ENTRALE SAARLAND
 ??  ??
 ?? FOTOS: TOURISMUSZ­ENTRALE SAARLAND ??
FOTOS: TOURISMUSZ­ENTRALE SAARLAND
 ?? FOTOS: TOURISMUSZ­ENTRALE SAARLAND ??
FOTOS: TOURISMUSZ­ENTRALE SAARLAND

Newspapers in German

Newspapers from Germany