FCH und SVE setzen sich in der Tabelle oben fest
1. FC Saarbrücken siegt mit 2:1 bei 1860 München und übernimmt vom Gegner die Tabellenführung.
Die saarländischen Regionalligisten haben sich in der englischen Woche durch Auswärtssiege an der Tabellenspitze festgesetzt. Die SV Elversberg gewann mit 5:1 beim FSV Frankfurt, der FC Homburg mit 3:2 beim FC Astoria Walldorf.
Seit diesem Mittwochabend um 19.15 Uhr ist der 1. FC Saarbrücken wieder Tabellenführer der 3. Fußball-Liga. Da ging der Traditionsclub beim bisherigen Spitzenreiter TSV 1860 München in Führung – am Ende hieß es 2:1 (2:0) für die Blau-Schwarzen gegen „Münchens große Liebe“.
Saarbrückens Trainer Lukas Kwasniok hatte im zweiten Spiel der englischen Woche vierfach rotiert. Bei fast frühlingshaften Temperaturen von 17 Grad beim Anstoß im Stadion an der Grünwalder Straße durfte Jayson Breitenbach von Beginn an auf der linken Außenbahn ran. Maurice Deville musste dafür auf die Bank. Boné Uaferro ersetzte den erkälteten Abwehrchef Steven Zellner, Anthony Barylla spielte für Sebastian Bösel Rechtsverteidiger. Und Kianz Froese nahm den Platz von Timm Golley auf der Acht ein – insgesamt also eine etwas defensivere Grundausrichtung beim Aufsteiger.
Dementsprechend hatten die Hausherren im Geisterspiel vor leeren Rängen die erste Gelegenheit. Nach Pass von Kultstürmer Sascha Mölders hatte Stefan Lex freie Bahn – traf aber nur den Kopf von FCS-Schlussmann Daniel Batz. Da waren fünf Minuten gespielt. Saarbrücken antwortete nach einer Viertelstunde – und wie. Nach einem Handspiel des Ex-Saarbrückers Marius Willsch gab es Freistoß für den FCS. Mario Müller schoss den Ball hoch in den Strafraum, Sebastian Jacob hatte viel Platz und köpfte ein – das 1:0. „Wir hatten noch etwas gutzumachen von der Relegation, ich denke, das ist uns gelungen“, sagte Stürmer Jacob nach dem Spiel bei Magenta Sport.
Die Löwen erhöhten in der Folge den Druck, schnürten die Saarländer in der eigenen Hälfte ein. Die verteidigten aber sehr geschickt, ließen außer einem Schuss von Richard Neudecker (27.) aber absolut nichts zu. Und nutzten ihre zweite Möglichkeit konsequent. Nicklas Shipnoski spielte in die Schnittstelle, Breitenbach lief alleine auf Löwen-Torwart Marco Hiller zu und ließ diesem nicht den Hauch einer Chance – das 2:0 (40.). „Junge! Überragend“, brüllte Golley von der Bank – symptomatisch für den Zusammenhalt der Truppe. Der FCS ging also mit einer 2:0-Führung in die Kabine.
Fünf Minuten nach dem Wechsel kam dann Uaferro zu spät gegen Erik Tillig, der die Grätsche des Innenverteidigers im Strafraum auch gerne annahm. Schiedsrichter Eric Müller zögerte nur kurz, gab dann aber Strafstoß. Batz ahnte die Ecke, Quirin Moll traf trotzdem zum 1:2. Saarbrücken reagierte wenig geschockt, versuchte selbstbewusst das Spiel weiter vom eigenen Tor wegzuhalten. Die Partie wurde offener. Kianz Froese (55.) über und Sebastian Jacob (57.) neben das Tor vergaben Möglichkeiten für den FCS, Richard Neudecker (56.) für die Sechziger.
Kwasniok brachte Markus Mendler für Breitenbach (66.) und José Pierre Vunguidica für Shipnoski (77.). Und Vunguidica hatte gleich die beste Chance im zweiten Durchgang. Nach einer Freistoßflanke von Anthony Barylla traf der Ex-Wehener den Ball nicht voll, setzte ihn am zweiten Pfosten über das Tor.
In den letzten Minuten drückte 1860 massiv auf den Ausgleich. Es wurde ein echter Abnutzungskampf. Batz klärte bärenstark gegen Neudecker (86.). Als am Ende der Schlusspfiff ertönte, waren die FCS-Profis platt, aber glücklich – und nahmen drei Punkte und die Tabellenführung mit ins Saarland. „Es war wirklich hart. Bei uns haben gegen Ende die Körner gefehlt, in einer englischen Woche gegen einen starken Gegner, am Ende haben wir daher nur lange Bälle geschlagen“, meinte der glückliche Sebastian Jacob und ergänzte: „Ein Stückchen Glück gehört immer dazu. Aber wir haben den absoluten Willen gezeigt, das Ding zu ziehen.“Und so ist der FCS nicht unverdient auf Platz eins geklettert.