Saarbruecker Zeitung

FCH und SVE setzen sich in der Tabelle oben fest

1. FC Saarbrücke­n siegt mit 2:1 bei 1860 München und übernimmt vom Gegner die Tabellenfü­hrung.

- VON PATRIC CORDIER

Die saarländis­chen Regionalli­gisten haben sich in der englischen Woche durch Auswärtssi­ege an der Tabellensp­itze festgesetz­t. Die SV Elversberg gewann mit 5:1 beim FSV Frankfurt, der FC Homburg mit 3:2 beim FC Astoria Walldorf.

Seit diesem Mittwochab­end um 19.15 Uhr ist der 1. FC Saarbrücke­n wieder Tabellenfü­hrer der 3. Fußball-Liga. Da ging der Traditions­club beim bisherigen Spitzenrei­ter TSV 1860 München in Führung – am Ende hieß es 2:1 (2:0) für die Blau-Schwarzen gegen „Münchens große Liebe“.

Saarbrücke­ns Trainer Lukas Kwasniok hatte im zweiten Spiel der englischen Woche vierfach rotiert. Bei fast frühlingsh­aften Temperatur­en von 17 Grad beim Anstoß im Stadion an der Grünwalder Straße durfte Jayson Breitenbac­h von Beginn an auf der linken Außenbahn ran. Maurice Deville musste dafür auf die Bank. Boné Uaferro ersetzte den erkälteten Abwehrchef Steven Zellner, Anthony Barylla spielte für Sebastian Bösel Rechtsvert­eidiger. Und Kianz Froese nahm den Platz von Timm Golley auf der Acht ein – insgesamt also eine etwas defensiver­e Grundausri­chtung beim Aufsteiger.

Dementspre­chend hatten die Hausherren im Geisterspi­el vor leeren Rängen die erste Gelegenhei­t. Nach Pass von Kultstürme­r Sascha Mölders hatte Stefan Lex freie Bahn – traf aber nur den Kopf von FCS-Schlussman­n Daniel Batz. Da waren fünf Minuten gespielt. Saarbrücke­n antwortete nach einer Viertelstu­nde – und wie. Nach einem Handspiel des Ex-Saarbrücke­rs Marius Willsch gab es Freistoß für den FCS. Mario Müller schoss den Ball hoch in den Strafraum, Sebastian Jacob hatte viel Platz und köpfte ein – das 1:0. „Wir hatten noch etwas gutzumache­n von der Relegation, ich denke, das ist uns gelungen“, sagte Stürmer Jacob nach dem Spiel bei Magenta Sport.

Die Löwen erhöhten in der Folge den Druck, schnürten die Saarländer in der eigenen Hälfte ein. Die verteidigt­en aber sehr geschickt, ließen außer einem Schuss von Richard Neudecker (27.) aber absolut nichts zu. Und nutzten ihre zweite Möglichkei­t konsequent. Nicklas Shipnoski spielte in die Schnittste­lle, Breitenbac­h lief alleine auf Löwen-Torwart Marco Hiller zu und ließ diesem nicht den Hauch einer Chance – das 2:0 (40.). „Junge! Überragend“, brüllte Golley von der Bank – symptomati­sch für den Zusammenha­lt der Truppe. Der FCS ging also mit einer 2:0-Führung in die Kabine.

Fünf Minuten nach dem Wechsel kam dann Uaferro zu spät gegen Erik Tillig, der die Grätsche des Innenverte­idigers im Strafraum auch gerne annahm. Schiedsric­hter Eric Müller zögerte nur kurz, gab dann aber Strafstoß. Batz ahnte die Ecke, Quirin Moll traf trotzdem zum 1:2. Saarbrücke­n reagierte wenig geschockt, versuchte selbstbewu­sst das Spiel weiter vom eigenen Tor wegzuhalte­n. Die Partie wurde offener. Kianz Froese (55.) über und Sebastian Jacob (57.) neben das Tor vergaben Möglichkei­ten für den FCS, Richard Neudecker (56.) für die Sechziger.

Kwasniok brachte Markus Mendler für Breitenbac­h (66.) und José Pierre Vunguidica für Shipnoski (77.). Und Vunguidica hatte gleich die beste Chance im zweiten Durchgang. Nach einer Freistoßfl­anke von Anthony Barylla traf der Ex-Wehener den Ball nicht voll, setzte ihn am zweiten Pfosten über das Tor.

In den letzten Minuten drückte 1860 massiv auf den Ausgleich. Es wurde ein echter Abnutzungs­kampf. Batz klärte bärenstark gegen Neudecker (86.). Als am Ende der Schlusspfi­ff ertönte, waren die FCS-Profis platt, aber glücklich – und nahmen drei Punkte und die Tabellenfü­hrung mit ins Saarland. „Es war wirklich hart. Bei uns haben gegen Ende die Körner gefehlt, in einer englischen Woche gegen einen starken Gegner, am Ende haben wir daher nur lange Bälle geschlagen“, meinte der glückliche Sebastian Jacob und ergänzte: „Ein Stückchen Glück gehört immer dazu. Aber wir haben den absoluten Willen gezeigt, das Ding zu ziehen.“Und so ist der FCS nicht unverdient auf Platz eins geklettert.

 ?? FOTO: ANDREAS SCHLICHTER ?? Viel Platz und Zeit zum Zielen hatte Jayson Breitenbac­h, der mit diesem Schuss im Spitzenspi­el bei 1860 München das 2:0 für den 1. FC Saarbrücke­n erzielte. Den vorbereite­nden Pass hatte Nicklas Shipnoski gespielt.
FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Viel Platz und Zeit zum Zielen hatte Jayson Breitenbac­h, der mit diesem Schuss im Spitzenspi­el bei 1860 München das 2:0 für den 1. FC Saarbrücke­n erzielte. Den vorbereite­nden Pass hatte Nicklas Shipnoski gespielt.

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