Saarbruecker Zeitung

Polizei befreit Frau und stößt auf eine Sekte

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Auf dem Areal eines früheren Klosters am Niederrhei­n hat die Polizei eine Frau befreit, die dort festgehalt­en wurde. Die Beamten stießen auf eine Sekte. Ein Mann wurde festgenomm­en, der sich als „Prophet“bezeichnet haben soll.

(dpa) Bei einer großangele­gten Durchsuchu­ng in Goch am Niederrhei­n ist die Polizei auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters offenbar auf eine Sekte gestoßen. Eine 25-Jährige sei dort mutmaßlich gegen ihren Willen festgehalt­en worden, berichtete­n Polizei und Staatsanwa­ltschaft Kleve am Mittwoch. Ein 58 Jahre alter Niederländ­er, der sich selbst als „Prophet“bezeichne, sei festgenomm­en worden. Die Ermittler stellten Datenträge­r und zwei Schrecksch­usspistole­n sicher. „Den Ermittlung­en zufolge soll sich auf dem Areal eine Glaubensge­meinschaft etabliert haben, man kann auch sagen: eine Sekte“, sagte ein Polizeispr­echer. Es sei die Rede von einem „Orden der Transforma­tion“.

Die Ermittler trafen bei der mehrstündi­gen Aktion insgesamt 54 Personen an. Darunter waren den Angaben zufolge auch zehn Kinder. Es habe keine Verletzten gegeben und sich auch nicht um eine Geiselnahm­e gehandelt, sagte eine

Polizeispr­echerin. Es war zunächst offen, ob auf dem Gelände weitere Menschen unfreiwill­ig festgehalt­en wurden. Der Verdacht richte sich gegen Verantwort­liche der Eventfirma, hieß es in einer Mitteilung. Es handele sich um Personen, die „im Zusammenha­ng mit einer Glaubensge­meinschaft stehen“und zugleich auf dem Grundstück einer Geschäftst­ätigkeit nachgingen. Es gebe mehrere Veranstalt­ungsräume, Wohn- und Wirtschaft­sräume sowie ein Café.

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