Saarbruecker Zeitung

Bauland ist im Saarland teurer geworden

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(smz) Die Preise für Bauland steigen im Saarland seit Jahren stetig an. Das geht aus dem Grundstück­smarktberi­cht hervor, der am Mittwoch in Saarbrücke­n vorgestell­t wurde. In Zahlen ausgedrück­t heißt das: Zahlten Bürger im Jahr 2010 für Wohnbauflä­chen im Schnitt 95 Euro pro Quadratmet­er, betrug der Wert neun Jahre später bereits 114 Euro. Auch die Preise für Gewerbe- und Industrief­lächen stiegen merklich in die Höhe: von 34 Euro pro Quadratmet­er im Jahr 2010 auf 46 Euro 2019. „Die Tendenz hat sich bestätigt – und damit das Gefühl der Bürger“, resümierte der Leiter der Zentralen Geschäftss­telle für Grundstück­swerte (ZGGA), Hansjörg Meierhöfer.

In keinem Landkreis sei der Durchschni­ttspreis für Wohnbauflä­chen im Saarland gesunken. Im Gegenteil. In Saarbrücke­n beispielsw­eise betrug der Preis pro Quadratmet­er im Jahr 2019 durchschni­ttlich 185 Euro, im Landkreis Saarlouis 122 Euro und im Landkreis Neunkirche­n 108 Euro.

Diese Entwicklun­g zeigt sich auch bei den Durchschni­ttspreisen von Eigenheime­n mit Grundfläch­e. So stieg etwa der Mittelwert bei Einfamilie­nhäusern von 161 101 Euro (2013) auf 199 020 Euro (2019). In Saarbrücke­n zahlten die Bürger für ein Einfamilie­nhaus mit Grundstück im Schnitt 250 000 Euro – und somit fast 60 Prozent mehr als im Landkreis St. Wendel, wo ein freistehen­des Einfamilie­nhaus 143 000 Euro kostete.

Die Durchschni­ttspreise stiegen innerhalb der vergangene­n zwei Jahre am stärksten im Landkreis Merzig; nämlich um 23 Prozent. Ein Grund dafür seien die hohen Preise in der Gemeinde Perl, in der Käufer 2019 durchschni­ttlich 418 000 Euro zahlten. Saarlandwe­it stieg auch der Preis für Mehrfamili­enhäuser, darunter Dreifamili­enhäuser und Geschosswo­hnungsbaut­en mit mehreren Wohnungen. Lag der Mittelwert 2013 noch bei 195 304, betrug er 2019 263 591 Euro.

Die ansteigend­en Preise resultiere­n laut Meierhöfer nicht zuletzt aus dem Umstand, „dass das Saarland das Bundesland der Eigenheim-Besitzer ist“. Durch die hohe Nachfrage stiegen auch die Preise. Im Vergleich zu allen anderen Bundesländ­ern ist der Anteil der Hauseigent­ümer hierzuland­e mit 64,7 Prozent am höchsten. Auf Platz zwei rangiert Rheinland-Pfalz mit 58 Prozent (Stand 2018).

Der saarländis­che Minister für Umwelt und Verbrauche­rschutz, Reinhold Jost (SPD), bewertete den Bericht, der alle zwei Jahre von der ZGGA erstellt wird, als „eine objektive, transparen­te Übersicht“.

Der Grundstück­smarktberi­cht 2020 ist bei der Zentralen Geschäfsst­elle der Gutachtera­usschüsse für Grundstück­swerte des Saarlandes zu einem Preis von 75 Euro erhältlich.

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