Arbeitskammer und Linke warnen vor Schul- und Kita-Schließungen
(red) Die Arbeitskammer des Saarlandes (AK), die Landtagsfraktion der Linken und die Grünen warnen in Pressemitteilungen davor, Schulen und Kitas wegen steigender Infektionszahlen erneut flächendeckend zu schließen. Dazu kritisieren Grüne und Linke, dass das Bildungsministerium keine Maskenpflicht in Schulen will (wir berichteten).
So fordert Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes: „Die Betreuung und Beschulung der Kinder und Jugendlichen muss weiter sichergestellt werden.“Nach Zahlen des saarländischen Bildungsministeriums liege die Quote der mit dem Corona-Virus infizierten Schüler seit Ende der Sommerferien bei 0,08 Prozent der Gesamtschülerzahl, die der Lehrkräfte bei 0,1 Prozent, schreibt die Arbeitskammer. „Das zeigt klar, dass von Schulen und Kitas kaum eine Infektionsgefahr ausgeht. Im Gegenteil. Wenn an den Schulen und in den Kitas die Hygienekonzepte eingehalten werden, kann gerade dort die Infektionslage gut kontrolliert und eingedämmt werden“, ist Zeiger überzeugt.
„Oberstes Ziel muss es sein, erneute Schulschließungen zu verhindern“, erklärte auch die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Linken, Barbara Spaniol. Sie fordert die Landesregierung auf, Maßnahmen wie eine zeitweise Maskenpflicht im Unterricht weiterführender Schulen zu prüfen und den Einbau von Lüftungsanlagen in Klassenzimmern ebenso anzugehen wie kleinere Klassengemeinschaften und größere Klassenräume, um Mindestabstand zu gewährleisten. „In anderen Ländern wie Baden-Württemberg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen gibt es inzwischen ganz oder teilweise eine Maskenpflicht im Unterricht.“
Auch die Saar-Grünen fordern eine ergebnisoffene Debatte über das Tragen von Masken im Unterricht geführt. Notwendig sei auch zusätzliches Personal, um die Klassen zu verkleinern sowie digitale Konzepte für mehr Freiraum. Die Weigerung der Bildungsministerin, eine Maskenpflicht ernsthaft zu prüfen, „setze der Debatte die Krone auf“, teilen die Grünen mit.