Saarbruecker Zeitung

Mit Kapitän Kerber zum nächsten Dreier

Am Samstag trifft U-19Bundesli­ga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n auf die A-Jugend des FC Astoria Walldorf. „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt FCS-Kapitän Luca Kerber.

- VON PATRIC CORDIER

Erstliga-Fußball in Saarbrücke­n? Den gibt es am Samstag, 24. Oktober, um 11 Uhr auf dem FC-Sportfeld, wenn U-19-Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n auf die A-Jugend des FC Astoria Walldorf trifft.

„Wir wollen gerne die drei Punkte vom Auswärtssi­eg in Augsburg vergolden“, sagt FCS-Trainer Elvir Melunovic, „Walldorf will gegen uns aber auch ein Lebenszeic­hen setzen.“

Die Walldorfer sind nach drei Spielen noch ohne Punkte, der FCS könnte den Abstand mit einem Sieg

„Luca ist ein Spieler, wie man ihn sich als Trainer wünscht.“

Elvir Melunovic

Trainer des 1. FC Saarbrücke­n

auf sechs Punkte ausbauen.

„Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Ich denke, vom Potenzial sind beide Mannschaft­en durchaus auf einer Wellenläng­e“, sagt FCS-Kapitän Luca Kerber, „wir müssen - wie in jedem Spiel - alles geben. Es können drei wichtige Zähler für uns werden. Sechs Punkte aus drei Spielen wären ein Traumstart für uns.“

Kerber kam in der U14 vom SSV Pachten zum FCS. „Als Saarländer weiß man, dass der FCS hier der größte Verein ist, darum habe ich mich dafür entschiede­n“, so der Regisseur, der zwischenze­itlich Angebote anderer Vereine hatte: „In der

U15 wurde ich auch mal zu einem Lehrgang der Nationalma­nnschaft eingeladen. Danach haben Mainz, Hoffenheim und ein paar andere Vereine angefragt.“

Doch der Dillinger entschied sich gegen Nachwuchsl­eistungsze­ntren (NLZ) mit Internat und für Familie und familiäres Umfeld in Saarbrücke­n. Damals hatte der FCS noch nicht die NLZ-Zertifizie­rung. „Ich bin hier zufrieden, es gab keinen Grund zu wechseln“, sagt der 18-Jährige, „ich fühle mich hier sehr wohl. Komme gerne ins Training. Ich habe die Entscheidu­ng keine Sekunde bereut.“

Zumal auch beim FCS Schule und Sport gut vereinbar sind. Kerber machte im Frühjahr sein Abitur – Leistungsk­urse Mathematik und Spanisch – und beginnt demnächst ein Studium als Wirtschaft­singenieur.

„Luca ist ein Spieler, wie man ihn sich als Trainer wünscht“, sagt Melunovic, „seine fußballeri­sche und menschlich­e Qualität zeigt er als Kapitän auf und neben dem Platz. Er verfügt über große Spielintel­ligenz, kann ein Spiel lesen und mit seiner Übersicht bestimmen. An seiner Torgefährl­ichkeit und Explosivit­ät arbeiten wir.“

Die Arbeit der vergangene­n Wochen wurde mit dem 2:1-Auftaktsie­g in Augsburg belohnt. Wie weit der Weg aber ist, zeigte die 1:3-Niederlage gegen die Spitzenman­nschaft vom VfB Stuttgart. „Wir sind der Underdog, und als Außenseite­r muss man immer etwas mehr machen als andere. Mehr trainieren, länger trainieren“, sagt Kerber zur Arbeitshal­tung im Team, „sie kochen aber alle nur mit Wasser, auch gegen den VfB haben wir geführt und hatten unsere Chancen.“

Der FCS nimmt die Außenseite­r-Rolle an. „Vor der Saison haben viele gesagt, dass es ganz schwer wird“, sagt der Kapitän. „Wir haben schon im ersten Spiel gezeigt, dass da was geht. Es ist also kein Druck, eher Ansporn. Wir sind sehr froh, in der Bundesliga spielen zu können“, erklärt Kerber.

Und danach? Der Sprung aus der Jugend zu den Aktiven ist in allen Klassen schwer. Auch vom Junioren-Bundesligi­sten zum Drittligis­ten bei den Herren. „Natürlich hat jeder als kleines Kind von einer Profi-Karriere geträumt“, sagt Kerber. Er erklärt weiter: „Aber, es hängt von vielen Faktoren ab. Wenn der Traum wahr werden würde, wäre es natürlich perfekt.“

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER FCS-Kapitän Luca Kerber trifft mit seiner Mannschaft am Samstag auf die A-Junioren vom FC Astoria Walldorf. Kerber ist nicht so leicht einzuschüc­htern – er weiß, auch die schwersten Gegner „kochen alle nur mit Wasser“.

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