Mit Kapitän Kerber zum nächsten Dreier
Am Samstag trifft U-19Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücken auf die A-Jugend des FC Astoria Walldorf. „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt FCS-Kapitän Luca Kerber.
Erstliga-Fußball in Saarbrücken? Den gibt es am Samstag, 24. Oktober, um 11 Uhr auf dem FC-Sportfeld, wenn U-19-Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücken auf die A-Jugend des FC Astoria Walldorf trifft.
„Wir wollen gerne die drei Punkte vom Auswärtssieg in Augsburg vergolden“, sagt FCS-Trainer Elvir Melunovic, „Walldorf will gegen uns aber auch ein Lebenszeichen setzen.“
Die Walldorfer sind nach drei Spielen noch ohne Punkte, der FCS könnte den Abstand mit einem Sieg
„Luca ist ein Spieler, wie man ihn sich als Trainer wünscht.“
Elvir Melunovic
Trainer des 1. FC Saarbrücken
auf sechs Punkte ausbauen.
„Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Ich denke, vom Potenzial sind beide Mannschaften durchaus auf einer Wellenlänge“, sagt FCS-Kapitän Luca Kerber, „wir müssen - wie in jedem Spiel - alles geben. Es können drei wichtige Zähler für uns werden. Sechs Punkte aus drei Spielen wären ein Traumstart für uns.“
Kerber kam in der U14 vom SSV Pachten zum FCS. „Als Saarländer weiß man, dass der FCS hier der größte Verein ist, darum habe ich mich dafür entschieden“, so der Regisseur, der zwischenzeitlich Angebote anderer Vereine hatte: „In der
U15 wurde ich auch mal zu einem Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen. Danach haben Mainz, Hoffenheim und ein paar andere Vereine angefragt.“
Doch der Dillinger entschied sich gegen Nachwuchsleistungszentren (NLZ) mit Internat und für Familie und familiäres Umfeld in Saarbrücken. Damals hatte der FCS noch nicht die NLZ-Zertifizierung. „Ich bin hier zufrieden, es gab keinen Grund zu wechseln“, sagt der 18-Jährige, „ich fühle mich hier sehr wohl. Komme gerne ins Training. Ich habe die Entscheidung keine Sekunde bereut.“
Zumal auch beim FCS Schule und Sport gut vereinbar sind. Kerber machte im Frühjahr sein Abitur – Leistungskurse Mathematik und Spanisch – und beginnt demnächst ein Studium als Wirtschaftsingenieur.
„Luca ist ein Spieler, wie man ihn sich als Trainer wünscht“, sagt Melunovic, „seine fußballerische und menschliche Qualität zeigt er als Kapitän auf und neben dem Platz. Er verfügt über große Spielintelligenz, kann ein Spiel lesen und mit seiner Übersicht bestimmen. An seiner Torgefährlichkeit und Explosivität arbeiten wir.“
Die Arbeit der vergangenen Wochen wurde mit dem 2:1-Auftaktsieg in Augsburg belohnt. Wie weit der Weg aber ist, zeigte die 1:3-Niederlage gegen die Spitzenmannschaft vom VfB Stuttgart. „Wir sind der Underdog, und als Außenseiter muss man immer etwas mehr machen als andere. Mehr trainieren, länger trainieren“, sagt Kerber zur Arbeitshaltung im Team, „sie kochen aber alle nur mit Wasser, auch gegen den VfB haben wir geführt und hatten unsere Chancen.“
Der FCS nimmt die Außenseiter-Rolle an. „Vor der Saison haben viele gesagt, dass es ganz schwer wird“, sagt der Kapitän. „Wir haben schon im ersten Spiel gezeigt, dass da was geht. Es ist also kein Druck, eher Ansporn. Wir sind sehr froh, in der Bundesliga spielen zu können“, erklärt Kerber.
Und danach? Der Sprung aus der Jugend zu den Aktiven ist in allen Klassen schwer. Auch vom Junioren-Bundesligisten zum Drittligisten bei den Herren. „Natürlich hat jeder als kleines Kind von einer Profi-Karriere geträumt“, sagt Kerber. Er erklärt weiter: „Aber, es hängt von vielen Faktoren ab. Wenn der Traum wahr werden würde, wäre es natürlich perfekt.“