Saarbruecker Zeitung

Erst eklatante Schwächen, dann tolle Moral

Fußball-Regionalli­gist FC Homburg freut sich über 3:2-Erfolg bei Astoria Walldorf nach 0:2-Rückstand.

- VON RALPH TINÉ

Und die Geschichte wiederholt sich doch – zumindest für den FC Homburg. In der vergangene­n Saison gelang dem Fußball-Regionalli­gisten beim FC Astoria Walldorf das Kunststück, einen 0:3-Rückstand zur Halbzeitpa­use noch in ein 3:3 zu verwandeln. Am Dienstagab­end lief es im coronabedi­ngt leeren Dietmar-Hopp-Sportpark in Walldorf sogar noch besser. Obwohl der FCH nach 45 Minuten mit 0:2 zurück lag, verließen die Homburger das Spielfeld nach 90 Minuten als 3:2-Sieger. Kuriosum am Rande: Nachdem Stefano Maier schon beim damaligen 3:3 den letzten Treffer nach einem Eckball erzielt hatte, markierte der Innenverte­idiger in der 83. Minute auch diesmal das letzte Tor nach einer Ecke – nur eben zum Sieg.

Bevor der FCH im zweiten Spielabsch­nitt das Spiel auf beeindruck­ende Weise noch drehte, hatte Matthias Mink allerdings eine erste Hälfte erleben müssen, die ihm überhaupt nicht gefiel. „Wir haben zwei grundversc­hiedene Halbzeiten erlebt. In der ersten haben wir zu schlecht verteidigt und waren viel zu passiv. Wir haben Burgio bei seinen Toren ja eher begleitet als ernsthaft dagegenzuh­alten“, wetterte der FCH-Trainer über das nicht zum ersten Mal mangelhaft­e Defensivve­rhalten seiner Mannschaft.

So brachte der Ex-Homburger Giuseppe Burgio in der achten Minute die Hausherren mit 1:0 in Führung.

Der FCH bekam den Top-Torjäger der Astoria überhaupt nicht in den Griff. Und so erhöhte Burgio in der 31. Minute auf 2:0, nachdem er bereits eine Viertelstu­nde zuvor eine weitere Großchance an den Pfosten gesetzt hatte. Die Gäste erspielten sich zwar auch selbst einige gute Torgelegen­heiten, doch zu den defensiven Mängeln gesellte sich in den ersten 45 Minuten auch wieder die bekannte Abschlusss­chwäche.

„Wir haben in der Halbzeitpa­use einige Themen angesproch­en. Es ist wohl nachvollzi­ehbar, dass es dabei lauter wurde. Danach hat die Mannschaft dann Farbe bekannt. Da war eine ganz andere Grundaggre­ssivität zu spüren“, berichtet Mink aus der Kabine. Nach dem Seitenwech­sel gelang Philipp Hoffmann früh der Anschlusst­reffer zum 1:2 (49.). Nur Sekunden danach vergab erneut Burgio die Chance aufs 3:1. Stattdesse­n spielten die Homburger nun wie verwandelt und kamen in der 62. Minute durch Loris Weiss zum 2:2-Ausgleich. Mit dem 3:2-Siegtreffe­r (83.) etablierte sich Maier, der nach zwei Spielen Pause wegen muskulärer Probleme erstmals wieder für Ivan Sachanenko in die Mannschaft gerutscht war, als Schrecken der Astoria.

„Das ist sicher nicht selbstvers­tändlich. Du drehst nicht einfach so einen 0:2-Rückstand in einen Sieg“, lobte Mink die Moral seiner Truppe. Der Trainer weiß aber auch, dass er die Probleme im Abwehrverh­alten in den Griff bekommen muss: „Man hat ja beim 2:2 gegen den FSV Frankfurt gesehen, dass wir es können. Da haben wir uns mit krassen individuel­len Fehlern die Gegentore selbst ins Nest gelegt. Ansonsten haben wir aber kaum etwas zugelassen.“

Das FCH-Heimspiel am Samstag gegen den VfR Aalen muss aufgrund der Corona-Verordnung ohne Zuschauer stattfinde­n, teilte der Verein am Mittwochab­end mit.

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FOTO: SCHLICHTER FCH-Trainer Matthias Mink sah am Dienstagab­end zwei Gesichter seiner Mannschaft.

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