Bürger-Engagement für Erinnerungs-Kultur
Gedenkstätte auf dem Köllerbacher Amelsberg bietet auch eine wunderbare Aussicht übers Köllertal.
Neuer Glanz für ein altes Kreuz im Püttlinger Stadtteil Köllerbach, in der Gemarkung Rittenhofen: Der Köllerbacher Rentner Josef Raber hat die Gedenkstätte Auf dem Amelsberg in Eigenregie restauriert. Der Ort soll schon in vorchristlichen Zeiten ein Kultplatz gewesen sein, möglicherweise benannt nach der weiblichen christlichen Dreiergruppe Ambet, Worbeth und Wilbeth, die ihrerseits keltische Namens-Cousinen gehabt haben könnten. Quellen gibt es in der Nähe, ein Birkenwäldchen und nicht zuletzt eine tolle Aussicht.
Auf dem Amelsberg befindet sich auch, auf der Anhöhe vor dem Sprenger Wald, ein aus Stahl geschmiedetes Gedenkkreuz für die Rittenhofer Gefallenen sowohl des Russlandfeldzuges von Napoleon als auch der beiden Weltkriege. Die Brüder August und Lorenz Himbert haben dieses Kreuz erstmals 1947 errichtet. Die Gedenkstätte war aber seit der Jahrtausendwende arg in die Jahre gekommen: Das Eichenholz verfault, die schmiedeeisernen Teile lagen verrostet am Boden, die Gedenkstätte wirkte verwildert.
Josef Raber, Rittenhofer „Rentner im Unruhestand“, hat es sich vor zwei Jahren zur Aufgabe gemacht, diese Gedenkstätte neu herzurichten. Nach Gesprächen mit dem damaligen Püttlinger Bürgermeister Martin Speicher wurde seitens der Stadt die entsprechende Genehmigung
erteilt und das Grundstück an Josef Raber mit der Auflage verkauft, den Baumbestand zu pflegen, die Gedenkstätte weiter zu erhalten und das Grundstück keinesfalls einer anderen Nutzung zuzuführen.
In Eigenregie und mit Unterstützung des Zimmermanns Frank Müller und des Landschaftspflegers Oliver Albert, beide sind Mitarbeiter ortsansässiger Firmen, wurde in der Folge ein neues Eichenkreuz errichtet und die alten schmiedeeisernen Teile aufgearbeitet. Und das alte Holz wurde nicht verschwendet, sondern einer neuen Nutzung zugeführt: Eine solide Holzbank aus den Resten des alten Eichenkreuzes erlaubt nun, in Ruhe sitzend, den weiten Blick über das Köllertal bis hoch zur Göttelborner Höhe. Auch nützliches, beziehungsweise schmackhaftes Grün gibt es nun: Zwei Esskastanien, umgangssprachlich als Keschde bezeichnet, mit den Namen „Marrons Brunella“und „Marrons Dore de Lyon“wurden gepflanzt.
Altbürgermeister Martin Speicher, der das Projekt auch nach seiner Pensionierung begleitet hat, sagt: „Dank der Initiative von Josef Raber wurde diese alte Gedenkstätte wieder erfolgreich hergestellt und bleibt der Nachwelt zur Erinnerung erhalten, für alle Bürger ein Ort der Besinnung und Erholung.“