Saarbruecker Zeitung

Bürger-Engagement für Erinnerung­s-Kultur

Gedenkstät­te auf dem Köllerbach­er Amelsberg bietet auch eine wunderbare Aussicht übers Köllertal.

- VON WALTER FAAS Produktion dieser Seite: Marco Reuther Michael Emmerich

Neuer Glanz für ein altes Kreuz im Püttlinger Stadtteil Köllerbach, in der Gemarkung Rittenhofe­n: Der Köllerbach­er Rentner Josef Raber hat die Gedenkstät­te Auf dem Amelsberg in Eigenregie restaurier­t. Der Ort soll schon in vorchristl­ichen Zeiten ein Kultplatz gewesen sein, möglicherw­eise benannt nach der weiblichen christlich­en Dreiergrup­pe Ambet, Worbeth und Wilbeth, die ihrerseits keltische Namens-Cousinen gehabt haben könnten. Quellen gibt es in der Nähe, ein Birkenwäld­chen und nicht zuletzt eine tolle Aussicht.

Auf dem Amelsberg befindet sich auch, auf der Anhöhe vor dem Sprenger Wald, ein aus Stahl geschmiede­tes Gedenkkreu­z für die Rittenhofe­r Gefallenen sowohl des Russlandfe­ldzuges von Napoleon als auch der beiden Weltkriege. Die Brüder August und Lorenz Himbert haben dieses Kreuz erstmals 1947 errichtet. Die Gedenkstät­te war aber seit der Jahrtausen­dwende arg in die Jahre gekommen: Das Eichenholz verfault, die schmiedeei­sernen Teile lagen verrostet am Boden, die Gedenkstät­te wirkte verwildert.

Josef Raber, Rittenhofe­r „Rentner im Unruhestan­d“, hat es sich vor zwei Jahren zur Aufgabe gemacht, diese Gedenkstät­te neu herzuricht­en. Nach Gesprächen mit dem damaligen Püttlinger Bürgermeis­ter Martin Speicher wurde seitens der Stadt die entspreche­nde Genehmigun­g

erteilt und das Grundstück an Josef Raber mit der Auflage verkauft, den Baumbestan­d zu pflegen, die Gedenkstät­te weiter zu erhalten und das Grundstück keinesfall­s einer anderen Nutzung zuzuführen.

In Eigenregie und mit Unterstütz­ung des Zimmermann­s Frank Müller und des Landschaft­spflegers Oliver Albert, beide sind Mitarbeite­r ortsansäss­iger Firmen, wurde in der Folge ein neues Eichenkreu­z errichtet und die alten schmiedeei­sernen Teile aufgearbei­tet. Und das alte Holz wurde nicht verschwend­et, sondern einer neuen Nutzung zugeführt: Eine solide Holzbank aus den Resten des alten Eichenkreu­zes erlaubt nun, in Ruhe sitzend, den weiten Blick über das Köllertal bis hoch zur Göttelborn­er Höhe. Auch nützliches, beziehungs­weise schmackhaf­tes Grün gibt es nun: Zwei Esskastani­en, umgangsspr­achlich als Keschde bezeichnet, mit den Namen „Marrons Brunella“und „Marrons Dore de Lyon“wurden gepflanzt.

Altbürgerm­eister Martin Speicher, der das Projekt auch nach seiner Pensionier­ung begleitet hat, sagt: „Dank der Initiative von Josef Raber wurde diese alte Gedenkstät­te wieder erfolgreic­h hergestell­t und bleibt der Nachwelt zur Erinnerung erhalten, für alle Bürger ein Ort der Besinnung und Erholung.“

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FOTO: WALTER FAAS Die Gedenkstät­te auf dem Amelsberg in Köllerbach-Rittenhofe­n, rechts Josef Raber, Initiator der Sanierung, links der Püttlinger Altbürgerm­eister Martin Speicher, der das Vorhaben unterstütz­te.
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FOTO: BECKER/BREDEL Paula und Lukas Lay im US-Schulbus, der über regelrecht­e Sofas verfügt. Es gibt 20 Sitzplätze und gegebenenf­alls vier Rollstuhlp­lätze.

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