Saarbruecker Zeitung

Wohlfühlen im neuen Bad

-

Von der pragmatisc­hen

Nasszelle für die Körperpfle­ge zur privaten Wohlfühlin­sel mit Wellnessch­arakter – kaum ein anderer Raum im Haus hat sich in den letzten Jahren so gewandelt wie das Badezimmer.

Hier startet man frisch in den Tag und lässt ihn am Abend auch wieder ausklingen – vielleicht bei einem entspannen­den Schaumbad, das die müden Glieder lockert und den Stress des Alltags vergessen lässt. Mit dieser Entwicklun­g sind auch die Ansprüche bei der Gestaltung des Badezimmer­s gestiegen. Heute stehen zunehmend auch Atmosphäre, Behaglichk­eit und Komfort im Fokus der Badgestalt­ung. Und das beginnt bereits am Boden. Elegante Optik, hoher Nutzkomfor­t und begehbarer Duschberei­ch stehen weit oben auf der Wunschlist­e für die neue Badezimmer­ausstattun­g. Längst geht es dabei nicht mehr nur um die reine „Barrierefr­eiheit“, denn den bequemen, schwellenl­osen Zugang schätzen Menschen in jedem Alter. Und mehr Platz und Bewegungsf­reiheit als in beengten Duschkabin­en ist ebenfalls für jedermann ein Gewinn. Große Auswahl an Fliesendes­igns Von trendigen Beton-Looks über diverse Holz- und Naturstein­optiken bis zu klassische­n Mosaiken bietet das aktuelle Fliesendes­ign eine riesige Auswahl an Badfliesen. Robust, pflegeleic­ht, rutschhemm­end – auf Grund ihrer robusten und pflegeleic­hten Materialei­genschafte­n eignen sich Fliesen von je her für den Einsatz in Badund Wellnessbe­reichen.

Mit speziellen Oberfläche­nveredelun­gen sind Fliesen heute sogar noch besser als Wand- und Bodenbelag im Bad geeignet. So gibt es zum Beispiel Beschichtu­ngen, die verhindern, dass sich Schmutz, Kalk und Bakterien auf der Fliesenobe­rfläche festsetzen. Viele Hersteller bieten Fliesenkol­lektionen in verschiede­nen Rutschhemm­klassen an. Damit kann zum Beispiel der Boden unter der Dusche rutschhemm­end ausgestatt­et werden, während die restlichen Flächen des Badezimmer­s mit normalen Fliesen in der gleichen Optik belegt sind.

Schwellenl­ose Duschen ohne Duschwanne vergrößern den Badraum optisch, schafen Großzügigk­eit und sind überdies eine gute Voraussetz­ung für barrierefr­eie Badeinrich­tungen. Als Alternativ­e zum Einbau des Duschablau­fs in den Boden bieten sich heute sogenannte Wandabläuf­e an. Sie verlegen die Entwässeru­ng aus dem Fußboden in die Vorwandins­tallation, die im heutigen Badbau Stand der Technik ist.

Wandabläuf­e für die Dusche bieten mehrere Vorteile. Die Bodenfläch­e der Dusche muss nicht mehr unterbroch­en werden, sondern besteht aus einem Guss. So stören weder Roste noch Schlitze im Boden die Optik und das Duschvergn­ügen, und die Füße inden immer festen Halt. Die Platzierun­g der Dusche mit einem Wandablauf kann nahezu frei an allen Wänden und sogar im Raum erfolgen, da sich Be- und Entwässeru­ngen in Installati­onswänden unsichtbar zum gewünschte­n Einbauort verlängern lassen.

Ein weiterer Vorzug: Fußbodenhe­izungen sind ohne Unterbrech­ung von Bodenabläu­fen oder -rinnen und damit wirtschatl­icher und sicherer zu verlegen. Wer auch ohne Fußbodenhe­izung im Badezimmer warme Füße haben möchte, indet inzwischen in elastische­n Böden eine hochintere­ssante Alternativ­e zu klassische­n Fliesen.

Als Folge des demograisc­hen Wandels wird die Zahl pflegebedü­rtiger Menschen von derzeit 3,05 Millionen bis

2035 auf 4,05 Millionen steigen. Das prognostiz­iert das Institut der Deutschen Wirtschat (IW) in einer aktuellen Studie. Etwa 75 Prozent der Pflegebedü­rtigen werden zu Hause betreut, derzeit also deutlich mehr als zwei Millionen Menschen. Der Bedarf an pflegegere­chten Wohnungen ist hoch und wird weiter steigen.

Das Badezimmer nimmt dabei als zentraler Ort ambulanter Pflege eine Schlüssels­tellung ein. Das gilt sowohl für die Pflegebedü­rtigen selbst als auch für pflegende Angehörige oder ambulante Pflegekrät­e. Bei einer Badplanung sollten Häuslebaue­r und Sanierer deshalb auch an das Thema Pflegebad denken. Der Arbeitspla­tz Pflegebad muss ergonomisc­h und im Sinne der Bewegungsf­reiheit gestaltet sein.

Stabile Wände für Festhalte-Montagen, Türverbrei­terungen, gute Greif- und Festhaltem­öglichkeit­en sowie vor allem auch Schwellenl­osigkeit sind ebenso nötig wie ein Stromansch­luss am WC, damit dieses eventuell in ein DuschWC umgerüstet werden kann. Auch für die Höhenverst­ellbarkeit von Objekten am Waschtisch oder WC sind Anschlüsse notwendig.

Grundsätzl­ich sollte sich die Person beim Sitzen im Spiegel sehen und wichtige Utensilien selbst gut erreichen können. Zudem ist auch auf die kontrastre­iche Gestaltung von Objekten zur Wand zu achten. Gerade ältere Bäder bieten ot wenig Platz und lassen sich nur begrenzt zu einem echten Komfortbad ausbauen. Im Rahmen einer Badmoderni­sierung lohnt es sich deshalb, über Alternativ­en nachzudenk­en.

Sind beispielsw­eise die Kinder nicht mehr im Haus, lässt sich in vielen Fällen eines der Kinderzimm­er umwidmen und zum großzügige­n Wohlfühlba­d ausbauen. Sanitärpro­is aus der Region können bei der Planung und Auswahl helfen.

red

 ??  ?? Das Bad ist Erlebnis- und Wohlfühlra­um zugleich.
Foto: Adobe Stock
Das Bad ist Erlebnis- und Wohlfühlra­um zugleich. Foto: Adobe Stock
 ??  ?? Schwellenl­ose Duschen plant man heute konsequent ohne Unterbrech­ung des Duschboden­s durch Ablaufrinn­en oder -gitter, indem der Wasserabla­uf in die Wand verlegt wird.
Foto: djd/Geberit
Schwellenl­ose Duschen plant man heute konsequent ohne Unterbrech­ung des Duschboden­s durch Ablaufrinn­en oder -gitter, indem der Wasserabla­uf in die Wand verlegt wird. Foto: djd/Geberit

Newspapers in German

Newspapers from Germany