FCS-Trainer Kwasniok tritt auf Euphoriebremse
Der Trainer des 1. FC Saarbrücken sagt nach dem 2:1 bei 1860: „Sind noch lange nicht dort angekommen, wo wir gerade stehen.“
Trotz des 2:1-Sieges beim TSV 1860 München war Trainer Lukas Kwasniok vom 1. FC Saarbrücken nicht ganz zufrieden. Der FCS geht jetzt als Tabellenführer ins nächste Heimspiel am Sonntag gegen Mitaufsteiger SC Verl.
(cor) „Wir sind irgendwie gerade süchtig nach Erfolg. Nach dem Sieg am Sonntag gegen Unterhaching hätte ich auch am Montag schon wieder spielen können“, sagte Sebastian Jacob nach dem nächsten Sieg des 1. FC Saarbrücken in der 3. Fußball-Liga. Am Mittwochabend hatte der Aufsteiger aus dem Saarland im Stadion an der Grünwalder Straße den bisherigen Tabellenführer 1860 München mit 2:1 (2:0) bezwungen und sich selbst an die Spitze des Tableaus gesetzt.
„Wir sind noch lange nicht dort angekommen, wo wir gerade stehen“, trat FCS-Trainer Lukas Kwasniok auf die Euphorie-Bremse, „aber wir haben gesehen, dass wir offenbar einen etwas breiteren Kader haben als andere.“Von den vier Veränderungen in der Startformation war Jayson Breitenbach auf der linken Außenbahn wohl die überraschendste. Der 22-Jährige zahlte das Vertrauen in der 40. Minute mit dem 2:0 zurück. „Jayson hat das sehr ordentlich gemacht“, gab es ein kleines Lob vom Trainer, der neben Breitenbach (für Maurice Deville), Boné Uaferro (für Steven Zellner), Anthony Barylla (für Sebastian Bösel) und Kianz Froese (für Timm Golley) in die Startelf beorderte und im Laufe der Partie Markus Mendler, José Pierre Vunguidica und Deville einwechselte.
Keine Viertelstunde war gespielt, als zwei Spieler ganz besonders jubelten, die vor zwei Jahren an gleicher Stelle mit dem verpassten Aufstieg auch einen persönlichen Tiefpunkt erlebten. Mario Müller trat einen Freistoß genau auf den Kopf von Jacob – ein 1:0 für den Seelenfrieden. „Gewonnen, Torbeteiligung – hätte schlechter laufen können“, sagte Müller breit lächelnd, „gerade gegen die ist Gewinnen doppelt schön.“
Wenn man einen aus der aufopferungsvoll kämpfenden Saarbrücker Mannschaft hervorheben will, ist es Jacob. Nicht nur wegen des Tores. Der Mittelstürmer arbeitete enorm viel nach hinten, gewann nahezu alle Defensivkopfbälle. „Man hat gemerkt, dass die Münchner einen Tag mehr Regeneration hatten. Sie haben das Tempo hochgehalten, das war dann irgendwann schon knackig“, sagte der Saarlouiser, „aber wir haben es insgesamt gut verteidigt.“Der FCS überzeugte im ersten Durchgang durch Effizienz im Abschluss und nahezu perfekter Abwehrarbeit.
Im zweiten Abschnitt bekam FCS-Torwart Daniel Batz dann mehr Gelegenheiten sich auszuzeichnen. Den Strafstoß von Quirin Moll zum 1:2 (51.) – der ansonsten fehlerfreie Boné Uaferro hatte zuvor Erik Tallig abgeräumt – konnte Batz zwar nicht halten, war aber gerade in den Schlussminuten der berühmte Turm in der Abwehrschlacht.
Uaferros Foul führte auch zu einem Disput zwischen Kwasniok und Michael Köllner „Dass ein gegnerischer Trainer meinen Spieler nach so einer Aktion als dumm und/oder doof bezeichnet, finde ich skandalös“, sagte Kwasniok bei Magenta Sport. Köllner antwortete: „In der Hitze des Gefechts darf man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Auf der anderen Seite sind genauso Kommentare gefallen.“
Am kommenden Sonntag um 14 Uhr trifft der FCS im Ludwigsparkstadion im Aufsteigerduell auf den SC Verl. Aufgrund der Pandemie-Verordnungen findet das Spiel ohne Zuschauer statt.