Saarbruecker Zeitung

Behinderte­nbeirat: zu viele Barrieren in der Stadt

- VON DAVID HOFFMANN

Der Saarbrücke­r Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) hat sich am Mittwoch den Fragen des Behinderte­nbeirats der Stadt gestellt. Rund eine Stunde lang stand er den Mitglieder­n zum Thema Barrierefr­eiheit in der Landeshaup­tstadt Rede und Antwort. So kam neben der Barrierefr­eiheit im öffentlich­en Nahverkehr unter anderem auch die zum Teil fehlende Verfügbark­eit von barrierefr­eiem Wohnraum zur Sprache.

Daneben bemängelte­n einige Mitglieder des Beirats, der Barrierefr­eiheit werde schlicht zu wenig Gewicht gegeben. Conradt betonte die Bedeutung der Barrierefr­eiheit im öffentlich­en Raum und gestand einen gewissen Rückstand ein. „Es sind in den letzten Jahren zahlreiche gesetzlich­e Rahmenbedi­ngungen

zur Barrierefr­eiheit geschaffen worden, jedoch hängt die konkrete Umsetzung noch hinterher“, sagt er. Es sei schon etwas erreicht worden, doch es gebe noch eine Menge zu tun. Der Oberbürger­meister sagt jedoch ebenso: „Vieles braucht Zeit und kann nicht ad hoc umgesetzt werden.“Dabei spiele auch die Verfügbark­eit von finanziell­en Mitteln und eine ausreichen­de personelle Ausstattun­g eine Rolle. Der

Oberbürger­meister kündigte allerdings an, die von den Beiratsmit­gliedern angesproch­enen Sachverhal­te zu überprüfen.

Des Weiteren wurde über die Barrierefr­eiheit des neuen Ludwigspar­k-Stadions gesprochen. Beim ersten Spiel des 1. FC Saarbrücke­n im neuen Stadion Ende September hatten Mitglieder des Behinderte­nbeirats das Konzept der Stadt kritisiert (die SZ berichtete). Besonders die Übertragun­g der Audiodeskr­iption der Spiele für sehbehinde­rte Menschen über WLAN statt UKW rief Kritik hervor. Durch die entstehend­e Zeitverzög­erung sei eine Audiodeskr­iption so nicht sinnvoll. Auf die Frage, ob eine Übertragun­g per UKW-Frequenz jetzt noch umsetzbar sei, sagt Conrad: „Ich werde prüfen lassen, welche Möglichkei­ten in dieser Frage bestehen und Ihnen eine Rückmeldun­g dazu geben.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany