Behindertenbeirat: zu viele Barrieren in der Stadt
Der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) hat sich am Mittwoch den Fragen des Behindertenbeirats der Stadt gestellt. Rund eine Stunde lang stand er den Mitgliedern zum Thema Barrierefreiheit in der Landeshauptstadt Rede und Antwort. So kam neben der Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr unter anderem auch die zum Teil fehlende Verfügbarkeit von barrierefreiem Wohnraum zur Sprache.
Daneben bemängelten einige Mitglieder des Beirats, der Barrierefreiheit werde schlicht zu wenig Gewicht gegeben. Conradt betonte die Bedeutung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und gestand einen gewissen Rückstand ein. „Es sind in den letzten Jahren zahlreiche gesetzliche Rahmenbedingungen
zur Barrierefreiheit geschaffen worden, jedoch hängt die konkrete Umsetzung noch hinterher“, sagt er. Es sei schon etwas erreicht worden, doch es gebe noch eine Menge zu tun. Der Oberbürgermeister sagt jedoch ebenso: „Vieles braucht Zeit und kann nicht ad hoc umgesetzt werden.“Dabei spiele auch die Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln und eine ausreichende personelle Ausstattung eine Rolle. Der
Oberbürgermeister kündigte allerdings an, die von den Beiratsmitgliedern angesprochenen Sachverhalte zu überprüfen.
Des Weiteren wurde über die Barrierefreiheit des neuen Ludwigspark-Stadions gesprochen. Beim ersten Spiel des 1. FC Saarbrücken im neuen Stadion Ende September hatten Mitglieder des Behindertenbeirats das Konzept der Stadt kritisiert (die SZ berichtete). Besonders die Übertragung der Audiodeskription der Spiele für sehbehinderte Menschen über WLAN statt UKW rief Kritik hervor. Durch die entstehende Zeitverzögerung sei eine Audiodeskription so nicht sinnvoll. Auf die Frage, ob eine Übertragung per UKW-Frequenz jetzt noch umsetzbar sei, sagt Conrad: „Ich werde prüfen lassen, welche Möglichkeiten in dieser Frage bestehen und Ihnen eine Rückmeldung dazu geben.“