Saar-Lehrer fordern Gedenkminute für Terror-Opfer
(SZ) Nach der Enthauptung eines französischen Lehrers durch einen Islamisten in Paris fordert der Saarländische Philologenverband eine Gedenkminute für das Terror-Opfer an den Saar-Schulen. Auf diese Weise wollen die Lehrer zusammen mit ihren Schülern ein Zeichen für Meinungsfreiheit, gegen Extremismus und gegen politisch oder religiös motivierte Einschüchterungsversuche setzen.
(red) Der Saarländische Philologenverband (SPhV ) ruft dazu auf, in der ersten Woche nach den Herbstferien am Mittwoch um 10 Uhr den Unterricht zu unterbrechen und eine Gedenkminute für den am 16. Oktober bei Paris von einem Islamisten ermordeten Geschichtsund Geografielehrer Samuel Paty einzulegen. „Der Mord an unserem französischen Kollegen hat uns Lehrerinnen und Lehrer im Saarland bestürzt. Wir wollen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern unserer Bestürzung Ausdruck verleihen und mit unseren Schülerinnen und Schülern klar machen, dass wir uns gemeinsam für Meinungsfreiheit, gegen Extremismus und gegen politisch oder religiös motivierte Versuche der Einschüchterung einsetzen“, schreibt Marcus Hahn, der Vorsitzende des Saarländischen Philologenverbands, in einer Pressemitteilung.
Angeregt wurde die Forderung des SPhV durch eine Initiative des niedersächsischen Philologenverbands. „Es täte uns allen gut, dem niedersächsischen Vorbild zu folgen, gerade weil wir im Saarland in enger Verbundenheit mit unseren Nachbarn stehen. Ein klares Wort der Bildungsministerin an die Schulen könnte helfen, dass dieser entscheidende Punkt unseres Selbstverständnisses nicht in der Hektik des Schulstarts unter Corona-Bedingungen unter den Tisch fällt“, erklärt Marcus Hahn weiter. Wenn die ersten organisatorischen Hürden überwunden seien, sei, so Hahn, zur Mitte der Woche der richtige Zeitpunkt, um innezuhalten und die dramatischen Ereignisse im Nachbarland und ihre Konsequenzen auch für die Schulen im Saarland zu reflektieren.