Saarbruecker Zeitung

FCS unterliegt Verl und verliert Tabellenfü­hrung

Aufsteiger Saarbrücke­n kassiert im sechsten Saisonspie­l der 3. Liga die erste Niederlage. Rasen in schlechtem Zustand.

- VON PATRIC CORDIER

Der 1. FC Saarbrücke­n hat auf dem rutschigen Rasen des Ludwigspar­ks seine erste Saisonnied­erlage in der 3. Liga erlitten. Im Aufsteiger-Duell unterlag der FCS dem SC Verl mit 1:2 und verlor so auch die Tabellenfü­hrung.

Welkertswi­esen, so heißt eine Bushaltest­elle im Saarbrücke­r Stadtteil Herrensohr. Auf „Welkers Wiese“, dem schwer bespielbar­en Rasen in der von GIUChef Martin Welker geführten Baustelle Ludwigspar­kstadion, setzte es am Sonntag für den 1. FC Saarbrücke­n im sechsten Spiel seit dem Wiederaufs­tieg in die 3. Fußball-Liga die erste Niederlage. Der SC Verl ging beim 2:1 (1:0) als verdienter Sieger vom schwammige­n Feld.

„Der Platz macht Fußballspi­elen nicht leichter, aber das darf keine Ausrede sein“, sagte Saarbrücke­ns Torschütze Anthony Barylla. Das unterschri­eb auch sein Trainer Lukas Kwasniok: „Der Platz war schon die letzten Spiele schlecht, und er ist nicht besser geworden.“Ein Fakt, mit dem die Gäste besser zurechtkam­en. „Wir sind glücklich, drei Punkte mitgenomme­n zu haben“, sagte Verls Trainer Gurino Capretti.

Kwasniok hatte im Vergleich zum 2:1-Erfolg bei 1860 München nur eine Veränderun­g im Kader vorgenomme­n (Fanol Perdedaj für Maurice Deville), wechselte aber in der ersten Elf munter durch. Barylla verteidigt­e links für Mario Müller (Bank), Baryllas Platz rechts füllte

Sebastian Bösel. Die Achter-Positionen übernahmen Timm Golley und Markus Mendler (statt Kianz Froese und Tobias Jänicke), links begann Lukas Schleimer für Deville.

Von Beginn an entwickelt­e sich das Treffen der Aufsteiger zu einer zähen Angelegenh­eit. „Wir waren geistig müde, kamen nicht in die Position, das Spiel zu kontrollie­ren“, sagte Kwasniok. Die erste echte Chance hatte Verl: Nach einem Ballverlus­t von Boné Uaferro stand Zlatko Janjic völlig frei am Strafraum, schoss aber am Tor vorbei (16.). Saarbrücke­ns erste Möglichkei­t vergab Nicklas Shipnoski. Nach einem schönen Pass von Bösel marschiert­e „Shippi“in den Sechzehner, rutschte bei seinem Schuss aber weg – der Ball ging deutlich drüber (32.).

Vier Minuten später nahm schieres Entsetzen die freien Plätze im Stadion ein – Daniel Batz kam bei einem Abwehrvers­uch weit aus seinem Tor, versuchte von außen Uaferro in der Mitte anzuspiele­n. Das ging völlig schief. Aygün Yildirim nahm das Geschenk an, schob den Ball ins leere FCS-Tor (36.). „Ich habe zwei Optionen: den Ball schlagen oder sauber zu Boné bringen“, sagte Batz zu seinem Aussetzer: „Ich wähle die falsche.“

Und es hätte für die Saarbrücke­r noch schlimmer laufen können: Vier Minuten vor der Pause konterte Verl über drei Stationen, Batz klärte beim Schuss von Berkan Taz mit den Fingerspit­zen zur Ecke. Diese brachte Taz dann so gefährlich, dass Marin Sverko spektakulä­r mit der Hacke auf der Linie klären musste.

Kwasniok reagierte, brachte nach der Pause Froese für den schwachen Mendler. Dann gab es Einwurf für Saarbrücke­n, obwohl der Ball nicht im Aus war. Froese flankte von der Grundlinie, und Barylla hämmerte den Ball aus vollem Lauf volley in die Maschen – das 1:1 (60.).

Die Hoffnung war zurück – und nach 67 Minuten kehrte auch Fanol Perdedaj. Der Mittelfeld­kämpfer fehlte wochenlang wegen anhaltende­r Wadenprobl­eme, konnte aber die Niederlage nicht abwenden. Die Entscheidu­ng fiel fünf Minuten vor Schluss: Taz brachte einen Eckball vors Tor, Janjic musste am zweiten Pfosten nur einnicken. Saarbrücke­n hatte am Ende noch Glück, dass Sverko nach heftigem Foul an Kasim Rahibic nur die Gelbe Karte sah. „Wir hätten uns über Rot nicht beschweren können“, sagte Kwasniok nach dem ersten Ausrutsche­r: „Wir haben nach sechs Spielen 13 Punkte, alles okay. Aber Niederlage­n tun halt immer weh.“

„Wir haben nach sechs Spielen 13 Punkte,

alles okay.“

Lukas Kwasniok

Trainer des 1. FC Saarbrücke­n

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Marin Sverko, Fanol Perdedaj, Nicklas Shipnoski und Boné Uaferro (von links) lassen nach dem 1:2 den Kopf hängen. Drittliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n hat gegen Verl seine erste Saisonnied­erlage kassiert.
FOTO: SCHLICHTER Marin Sverko, Fanol Perdedaj, Nicklas Shipnoski und Boné Uaferro (von links) lassen nach dem 1:2 den Kopf hängen. Drittliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n hat gegen Verl seine erste Saisonnied­erlage kassiert.

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