FCS unterliegt Verl und verliert Tabellenführung
Aufsteiger Saarbrücken kassiert im sechsten Saisonspiel der 3. Liga die erste Niederlage. Rasen in schlechtem Zustand.
Der 1. FC Saarbrücken hat auf dem rutschigen Rasen des Ludwigsparks seine erste Saisonniederlage in der 3. Liga erlitten. Im Aufsteiger-Duell unterlag der FCS dem SC Verl mit 1:2 und verlor so auch die Tabellenführung.
Welkertswiesen, so heißt eine Bushaltestelle im Saarbrücker Stadtteil Herrensohr. Auf „Welkers Wiese“, dem schwer bespielbaren Rasen in der von GIUChef Martin Welker geführten Baustelle Ludwigsparkstadion, setzte es am Sonntag für den 1. FC Saarbrücken im sechsten Spiel seit dem Wiederaufstieg in die 3. Fußball-Liga die erste Niederlage. Der SC Verl ging beim 2:1 (1:0) als verdienter Sieger vom schwammigen Feld.
„Der Platz macht Fußballspielen nicht leichter, aber das darf keine Ausrede sein“, sagte Saarbrückens Torschütze Anthony Barylla. Das unterschrieb auch sein Trainer Lukas Kwasniok: „Der Platz war schon die letzten Spiele schlecht, und er ist nicht besser geworden.“Ein Fakt, mit dem die Gäste besser zurechtkamen. „Wir sind glücklich, drei Punkte mitgenommen zu haben“, sagte Verls Trainer Gurino Capretti.
Kwasniok hatte im Vergleich zum 2:1-Erfolg bei 1860 München nur eine Veränderung im Kader vorgenommen (Fanol Perdedaj für Maurice Deville), wechselte aber in der ersten Elf munter durch. Barylla verteidigte links für Mario Müller (Bank), Baryllas Platz rechts füllte
Sebastian Bösel. Die Achter-Positionen übernahmen Timm Golley und Markus Mendler (statt Kianz Froese und Tobias Jänicke), links begann Lukas Schleimer für Deville.
Von Beginn an entwickelte sich das Treffen der Aufsteiger zu einer zähen Angelegenheit. „Wir waren geistig müde, kamen nicht in die Position, das Spiel zu kontrollieren“, sagte Kwasniok. Die erste echte Chance hatte Verl: Nach einem Ballverlust von Boné Uaferro stand Zlatko Janjic völlig frei am Strafraum, schoss aber am Tor vorbei (16.). Saarbrückens erste Möglichkeit vergab Nicklas Shipnoski. Nach einem schönen Pass von Bösel marschierte „Shippi“in den Sechzehner, rutschte bei seinem Schuss aber weg – der Ball ging deutlich drüber (32.).
Vier Minuten später nahm schieres Entsetzen die freien Plätze im Stadion ein – Daniel Batz kam bei einem Abwehrversuch weit aus seinem Tor, versuchte von außen Uaferro in der Mitte anzuspielen. Das ging völlig schief. Aygün Yildirim nahm das Geschenk an, schob den Ball ins leere FCS-Tor (36.). „Ich habe zwei Optionen: den Ball schlagen oder sauber zu Boné bringen“, sagte Batz zu seinem Aussetzer: „Ich wähle die falsche.“
Und es hätte für die Saarbrücker noch schlimmer laufen können: Vier Minuten vor der Pause konterte Verl über drei Stationen, Batz klärte beim Schuss von Berkan Taz mit den Fingerspitzen zur Ecke. Diese brachte Taz dann so gefährlich, dass Marin Sverko spektakulär mit der Hacke auf der Linie klären musste.
Kwasniok reagierte, brachte nach der Pause Froese für den schwachen Mendler. Dann gab es Einwurf für Saarbrücken, obwohl der Ball nicht im Aus war. Froese flankte von der Grundlinie, und Barylla hämmerte den Ball aus vollem Lauf volley in die Maschen – das 1:1 (60.).
Die Hoffnung war zurück – und nach 67 Minuten kehrte auch Fanol Perdedaj. Der Mittelfeldkämpfer fehlte wochenlang wegen anhaltender Wadenprobleme, konnte aber die Niederlage nicht abwenden. Die Entscheidung fiel fünf Minuten vor Schluss: Taz brachte einen Eckball vors Tor, Janjic musste am zweiten Pfosten nur einnicken. Saarbrücken hatte am Ende noch Glück, dass Sverko nach heftigem Foul an Kasim Rahibic nur die Gelbe Karte sah. „Wir hätten uns über Rot nicht beschweren können“, sagte Kwasniok nach dem ersten Ausrutscher: „Wir haben nach sechs Spielen 13 Punkte, alles okay. Aber Niederlagen tun halt immer weh.“
„Wir haben nach sechs Spielen 13 Punkte,
alles okay.“
Lukas Kwasniok
Trainer des 1. FC Saarbrücken