Kanzlerin Merkel und die Tüten
Manchmal wundert man sich, wie Regierungssprecher Steffen Seibert das aushält. Am Montag wurde er gefragt, ob es zusammenpasse, dass die Kanzlerin die Bürger auffordere, zu Hause zu bleiben, und dann selbst mit Einkaufstüten im Berliner KaDeWe gesichtet werde. Seibert blieb cool: „Ich kenne den Einkaufsrhythmus der Bundeskanzlerin nicht. Aber dass Menschen einkaufen gehen, kommt millionenfach jeden Tag vor.“Komisch wäre es doch, wenn Merkel für sich einkaufen ließe, oder?
Mit fremden Federn wollte sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kürzlich im Bundestag nicht schmücken. Da meinte Vizepräsident Thomas Oppermann (SPD): „Das Wort hat für die Bundesregierung der Kollege Doktor Peter Altmaier.“Der Wirtschaftsminister erwiderte grinsend: „Ich muss auf Rücknahme des Doktortitels bestehen, sonst habe ich morgen früh in der Presselage die allergrößten Probleme.“So weit kommt es noch. Altmaier ist ja nicht Karl-Theodor zu Guttenberg.
Es geht schon wieder los, der Run aufs Klopapier. Nur gut, dass Ministerin Julia Klöckner (CDU) in dieser Woche eine „Klopapiergarantie“gab. So jedenfalls eine Schlagzeile. Danach gefragt, präzisierte eine Sprecherin der Landwirtschaftsministerin die Garantie: Es sei darum gegangen, dass es keinen Grund für Hamsterkäufe gebe und die Lieferketten sicher seien. Dann schob die Sprecherin noch nach: „Das hat am Ende auch mit Toilettenpapier zu tun, aber das ist eine andere Frage.“Eine anrüchige?
Die SPD ist den anderen Parteien mal wieder voraus, und keiner merkt’s. Die Genossen verkaufen in ihrem Shop bereits jede Menge Weihnachtsartikel. Darunter die Weihnachtsbaumkugel „Grundwerte“in Rot, ein Plätzchen-Stempelset und die klassische Nikolaus-Weihnachtsmütze mit SPD-Enblem. Auch gibt es bedruckte Masken wegen Corona. Die wiederum passen zur Weihnachtsmütze. Das Fest kann kommen.