Kampf mit harten Bandagen
Eine Doku zeigt, mit welchen Mitteln US-Präsident Donald Trump den Wahlkampf führt.
SAARBRÜCKEN (ry) Der Wahlkampf in den USA geht in die heiße Phase. Nur noch acht Tage, dann ist der offizielle Termin zur Präsidentschaftswahl. Gegenwärtig gehen allerdings viele Beobachter davon aus, dass in der Nacht vom 3. auf den 4. November noch nicht feststehen wird, wer gewonnen hat. Denn trotz einer großen Stimmenmehrheit einer Seite können im amerikanischen System wenige tausend Wahlzettel eines einzelnen Bundesstaates den Ausschlag in die andere Richtung geben. Dadurch, dass in diesem Jahr deutlich mehr Menschen per Briefwahl abstimmen werden, kann sich die Auszählung dann noch einige Tage hinauszögern. Diese Tatsache nutzt Präsident Donald Trump bereits aus, um Stimmung zu machen und Teile der Bevölkerung aufzuwiegeln. Es ist ein Verhalten, das bestens in seine bisherige Amtszeit passt, wie die ARD-Dokumentation „Im Wahn – Trump und die Amerikanische Katastrophe“zeigt.
Die USA erleben eine mehrfache Katastrophe. Kein anderes Land der Erde ist so stark von der Corona-Pandemie betroffen, der Einbruch der Wirtschaft ist dramatisch, der Anstieg der Arbeitslosigkeit ebenfalls. Und das mitten im Wahljahr, in dem der Präsident vehement um seine Wiederwahl kämpft. Von Beginn seiner Amtszeit an hat Donald Trump die amerikanische Gesellschaft gespalten, er hat einzelne Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufgehetzt, Konkurrenten beleidigt und kritische Journalisten als „Feinde des Volkes“beschimpft. Jetzt, in der schwersten Krise der USA seit Jahrzehnten, verschärft Trump seinen polarisierenden Regierungsstil noch. In der Corona-Krise ignoriert er Fakten, lügt wiederholt und schiebt die Schuld für die Misere der demokratischen Partei und seinem Herausforderer Joe Biden in die Schuhe. Auch nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd heizte Trump durch provozierende Aktionen und radikale Tweets die politische Stimmung im Land weiter an. Alles, um seine Chancen für eine Wiederwahl zu erhöhen.
Die beiden preisgekrönten Autoren Klaus Brinkbäumer und Stephan Lamby haben Donald Trump und den dramatischen Wahlkampf seit Juni 2019 aus der Nähe beobachtet. Sie haben mit zahlreichen Anhängern und Kritikern des Präsidenten gesprochen, darunter Trump-Berater Sebastian Gorka, der ehemalige Kommunikationschef des Weißen Hauses Anthony Scaramucci, die Harvard-Historikerin Jill Lepore, CNN-Reporter Jim Acosta, Blogger Judd Legum und Bundesaußenminister Heiko Maas.
Im Wahn – Trump und die Amerikanische Katastrophe, 22.50 Uhr, ARD