Saarbruecker Zeitung

Notizen aus der Provinz

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich, Aline Pabst Marcus Kalmes

Eines muss man den St. Wendelern ja lassen: Sie verstehen etwas von Lebensart. Da verweilt man ganz gern und gönnt sich auf einer schicken Holzbank schon mal „Pausen, Design müssen“. Nicht schlecht das Wortspiel, oder? Pausen, die sein müssen. Da muss man erst mal drauf kommen.

„Kuhten Tag“grüßt an anderer Stelle eine lustige Kuh auf einem Holzschild vor einem Eiscafé. Wäre einem so in Saarbrücke­n wohl nicht passiert. Wahrschein­lich liegt das auch daran, dass einem in der Provinz eher Kühe begegnen als in der großen City. Vielleicht sind die St. Wendeler Kühe aber auch einfach besser drauf.

In der Kreisstadt rühmt man sich gern mit dem Spruch „In St. Wendel tut sich was“.Und das stimmt auch. Kaum ein Wochenende, an dem nicht irgendwas los ist: ein Konzert oder Flohmarkt, öffentlich­er Tanz auf dem Schlosspla­tz oder eine Sportveran­staltung. Legendär ist der Ruf der Stadt als Radsport-Mekka, wo schon viele Meistersch­aften ausgetrage­n wurden. Wesentlich zu verdanken ist das Klaus Bouillon, dem früheren langjährig­en Bürgermeis­ter der Stadt, der inzwischen Innenminis­ter des Landes ist.

Er ist dem Motto seiner Heimatstad­t treu geblieben. Wo Bouillon ist, da tut sich was – nicht nur zum Leidwesen der Opposition, sondern auch des Koalitions­partners SPD. Kernige Sprüche sind sein Markenzeic­hen. Vielleicht sollte sich Saarbrücke­n von ihm inspiriere­n lassen. Ein knackiger Werbespruc­h für die Landeshaup­tstadt fehlt nämlich noch, auch wenn Stadt und Regionalve­rband inzwischen ein neues Messe- und Tourismusk­onzept verabschie­det haben. Unsere Bundeshaup­tstadt wirbt mit „Berlin ist immer eine Reise wert“. So einen Spruch brauchen wir auch. Denn hier schlägt doch das Herz des Saarlandes, oder?

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