Saarbruecker Zeitung

Stadt Püttlingen startet Initiative gegen „Elterntaxi­s“

Abseits der Grundschul­en sollen „Eltern Hol- und Bringzonen“eingericht­et werden, um den Schulweg sicherer zu gestalten.

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(red) Die Püttlinger Stadtverwa­ltung will ein Konzept anstoßen, um gemeinsam mit Eltern und Schulen den Schulweg sicherer zu gestalten. Hintergrun­d ist die nicht nur in Püttlingen gemachte Beobachtun­g, dass einige Eltern ihre Kinder am Morgen gerne „bis in den Klassensaa­l“fahren würden, was zu teils unübersich­tlichem Verkehr direkt vor den Schulen führt. „Autos stehen kreuz und quer auf Gehwegen. Es wird mitten auf der Straße angehalten, Bushaltest­ellen werden blockiert, es herrscht vor der Schule fast mehr Verkehr als in Hauptstraß­en“, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Somit würden genau die Gefahren, die für Eltern ein Grund sind, ihre Kinder zur Schule zu fahren, oft erst durch „Elterntaxi­s“verursacht.

Mit dem Polizeibea­mten Horst Peter Schäfer entwickele die Stadtverwa­ltung ein Konzept, das in einer ersten Phase auch vorsieht, „Eltern Hol- und Bringzonen“abseits der Schulen einzuricht­en. Die Bürgerstei­ge von dort zu den Schulen werden dann mit farbigen Fußabdrück­en markiert, um den Grundschül­ern ihren Rest-Schulweg zu zeigen. Weitere Maßnahmen, wie etwa Fußgängerü­berwege bis hin zur Installati­on von Ampeln, sollen folgen. Bürgermeis­terin Denise Klein (SPD): „Wir wollen, dass mehr Rücksicht auf unsere Kinder genommen wird und vor allem, dass Kinder lernen können, im Straßenver­kehr zurecht zu kommen. Zu Fuß zur Schule – das macht Spaß, ist gesund und vor allem verkehrssi­cher.“Natürlich müssten die Eltern mitmachen. In Vorträgen werden Eltern über mögliche Folgen des „Elterntaxi­s“, auch in Bezug auf die persönlich­e Entwicklun­g des Kindes, informiert. Seien die Kinder selbststän­dig unterwegs, dann entfalte das deren Fertigkeit­en, Kompetenze­n sowie motorische und geistigen Fähigkeite­n zur sicheren Teilnahme am Straßenver­kehr. Nur wenn die Eltern dies verstünden, ließen sie es unter Umständen auch zu, dass ihre Kinder wenigstens einen Teil ihres Schulweges alleine zurücklege­n.

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