Schalker Desaster geht immer weiter
Fußball-Bundesligist ist im Revierderby gegen Dortmund vollkommen chancenlos.
(sid) Die „Tasmania-Jäger“von Schalke 04 suchten nach ihrer Derby-Pleite noch lange verzweifelt nach dem kleinsten positiven Ansatz. Lothar Matthäus aber hatte bereits das vernichtende Urteil gefällt. „Selbst der Fünftligist 1. FC Düren war im Pokal beim FC Bayern mutiger als Schalke hier“, sagte der Rekordnationalspieler. Ein fieser, aber treffender Vergleich.
Für die chancenlosen Schalker gibt es nach dem 0:3 (0:0) beim haushoch überlegenen Erzrivalen Borussia Dortmund und 21 Liga-Spielen in Serie ohne Sieg wenig Hoffnung auf Besserung. „Ich bin genervt und sauer“, sagte Trainer Manuel Baum: „Wenn wir den Ball erobert hatten, dann konnten wir gar nicht so schnell schauen, wie der wieder weg war.“Das größte Problem seien die offensive Verklemmung
und die Mutlosigkeit – und damit „meiner Meinung nach der Kopf“, sagte Baum.
Nur Tasmania Berlin, die schlechteste Mannschaft der 57-jährigen Bundesliga-Geschichte, aus politischen Gründen einst ohne konkurrenzfähiges Team in die Liga gehoben, hat eine schlimmere Horror-Serie erlebt: 31 Spiele ohne Sieg in der Saison 1965/1966.
Was Baum nach seinem dritten Ligaspiel als Schalke-Trainer sagte, klang schon nach Durchhalteparolen. Er beschwor dieses eine, magische Erfolgserlebnis. „Es kann ganz schnell gehen“, sagte Baum: „Das ist ja das Schöne am Fußball.“Das Unschöne am Fußball stand auf der Anzeigetafel und in den Statistiken. 25 Prozent Ballbesitz, vier Ballkontakte im Dortmunder Strafraum in 90 Minuten, 3:18 Schüsse, keiner davon ging aufs BVB-Tor, 40 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Chancenloser geht nicht.