Saarbruecker Zeitung

Schalker Desaster geht immer weiter

Fußball-Bundesligi­st ist im Revierderb­y gegen Dortmund vollkommen chancenlos.

- Produktion dieser Seite: Kai Klankert, Stefan Regel

(sid) Die „Tasmania-Jäger“von Schalke 04 suchten nach ihrer Derby-Pleite noch lange verzweifel­t nach dem kleinsten positiven Ansatz. Lothar Matthäus aber hatte bereits das vernichten­de Urteil gefällt. „Selbst der Fünftligis­t 1. FC Düren war im Pokal beim FC Bayern mutiger als Schalke hier“, sagte der Rekordnati­onalspiele­r. Ein fieser, aber treffender Vergleich.

Für die chancenlos­en Schalker gibt es nach dem 0:3 (0:0) beim haushoch überlegene­n Erzrivalen Borussia Dortmund und 21 Liga-Spielen in Serie ohne Sieg wenig Hoffnung auf Besserung. „Ich bin genervt und sauer“, sagte Trainer Manuel Baum: „Wenn wir den Ball erobert hatten, dann konnten wir gar nicht so schnell schauen, wie der wieder weg war.“Das größte Problem seien die offensive Verklemmun­g

und die Mutlosigke­it – und damit „meiner Meinung nach der Kopf“, sagte Baum.

Nur Tasmania Berlin, die schlechtes­te Mannschaft der 57-jährigen Bundesliga-Geschichte, aus politische­n Gründen einst ohne konkurrenz­fähiges Team in die Liga gehoben, hat eine schlimmere Horror-Serie erlebt: 31 Spiele ohne Sieg in der Saison 1965/1966.

Was Baum nach seinem dritten Ligaspiel als Schalke-Trainer sagte, klang schon nach Durchhalte­parolen. Er beschwor dieses eine, magische Erfolgserl­ebnis. „Es kann ganz schnell gehen“, sagte Baum: „Das ist ja das Schöne am Fußball.“Das Unschöne am Fußball stand auf der Anzeigetaf­el und in den Statistike­n. 25 Prozent Ballbesitz, vier Ballkontak­te im Dortmunder Strafraum in 90 Minuten, 3:18 Schüsse, keiner davon ging aufs BVB-Tor, 40 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Chancenlos­er geht nicht.

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FOTO: MEISSNER/AP-POOL/DPA Schalkes Cheftraine­r Manuel Baum ist ratlos.

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