Verstöße gegen Waffenruhe im Konflikt um Berg-Karabach
(dpa) In der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus hält auch eine neue Waffenruhe nicht. Armenien und Aserbaidschan warfen sich am Montag bereits kurz nach Inkrafttreten Verstöße gegen die Vereinbarung vor. Es war bereits der dritte Anlauf, der scheiterte. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium in Baku meldete einen Beschuss der Stadt Terter. Zudem seien eigene Soldaten in dem Dorf Safiyan angegriffen worden. Die Behörden in Berg-Karabach wiesen das zurück.
Das armenische Verteidigungsministerium warf Baku eine gezielte „Desinformation“vor. Die aserbaidschanischen Streitkräfte hätten vielmehr 45 Minuten nach Inkrafttreten der Waffenruhe den Artilleriebeschuss von Berg-Karabach wieder aufgenommen,hieß es aus dem Verteidigungsministerium
in Eriwan. Demnach gab es vor allem im Südosten der Region „heftige Kämpfe“. Dabei seien in einem Dorf ein Bewohner getötet und zwei weitere verletzt worden. Am Abend sprach das armenische Verteidigungsministerium von Gefechten entlang der gesamten Front, die an Intensität zunähmen. Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan sagte, es sei erneut nicht gelungen, eine neue Feuerpause zu etablieren. Über neue Opferzahlen wurde zunächst nichts bekannt. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag gesagt, dass knapp einen Monat nach Beginn der Kämpfe bisher 5000 Menschen ums Leben gekommen seien.