Saarbruecker Zeitung

Rehlinger deutet zusätzlich­e Hilfen an für Gastronomi­e und Reisebranc­he

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(kir) Vor der Konferenz der Ministerpr­äsidenten mit der Kanzlerin an diesem Mittwoch, bei der über weitere Anti-Corona-Maßnahmen entschiede­n werden soll, hat Saar-Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) ein eigenes Konzept erarbeitet. Darin deutet sie an, dass das Land ein zusätzlich­es Unterstütz­ungsprogra­mm für Branchen wie die Gastronomi­e oder die Veranstalt­ungsund Reisebranc­he schnell auf den Weg bringen wird – wenn der Bund es nicht tut.

In einem Konzept, das der SZ vorliegt, hält Rehlinger den „gesunden Menschenve­rstand und die Eigenveran­twortung der Bürgerinne­n und Bürger“für die entscheide­nden Faktoren, um den Anstieg der Infektione­n zu stoppen. „Wollen wir zumindest im kleinen Familienkr­eise Weihnachte­n feiern, müssen wir uns jetzt heftig zusammenre­ißen“, heißt es in dem Papier.

Oberstes Ziel für die kommenden

Wochen müsse sein, Kitas und Schulen offenzuhal­ten und das öffentlich­e Leben weitgehend aufrechtzu­erhalten. „Abstand halten, Maske tragen, Hygiene und Lüften wären theoretisc­h ausreichen­de Maßnahmen, um ein Infektions­geschehen einzudämme­n. Doch wir müssen feststelle­n,

Anke Rehlinger (SPD) dass die Welle längst rollt.“

Deshalb müsse mit einer landesweit­en Kraftanstr­engung die Kontaktnac­hverfolgun­g der Gesundheit­sämter verstärkt werden. Die Gesundheit­sministeri­en von Bund und Ländern hätten in den Sommermona­ten zu viel Zeit verloren.

Um die Gesundheit der Bürgerinne­n und Bürger zu schützen, müsse der Staat jetzt „zielgenau, befristet und bundesweit einheitlic­h alle Maßnahmen ergreifen, die unterhalb der Schwelle massiver repressive­r Maßnahmen liegen – um eben diese zu verhindern“. So könne die Maskenpfli­cht auf öffentlich­e, belebte Plätze sowie auf jegliche Gebäude ausgeweite­t werden – mit Ausnahme von Wohnräumen und dem Arbeitspla­tz selbst, soweit Abstände gewahrt bleiben können. Private Zusammenkü­nfte sollten per Verordnung auf maximal fünf Personen beschränkt werden.

Alle Arbeitgebe­r seien gefordert, die Möglichkei­ten für Home-Office auszureize­n, um mögliche Infektions­wege auf der Arbeit und im ÖPNV zu minimieren. Die Bevölkerun­g sei aufgerufen, sich freiwillig auch im öffentlich­en Leben einzuschrä­nken und zum Beispiel einmal pro Woche einzukaufe­n statt mehrmals.

„Wollen wir zumindest im kleinen Familienkr­eise Weihnachte­n feiern, müssen wir uns jetzt heftig zusammenre­ißen.“

Wirtschaft­sministeri­n

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