Fantastische Hits in Rekordzeit
Ein Mann kommt nach Hause. Aus Illinois. Er setzt sich auf die Veranda, fängt an zu träumen. Über tanzende Elefanten. Über eine Stöckelschuhe tragende Statue. Es sind Fantasien, die aus der Feder der amerikanischen Band Creedence Clearwater Revival (CCR) stammen. „Lookin’ Out My Back Door“, so heißt das Stück, das nicht nur aufgrund der Textzeile so fantastisch klingt, sondern auch wegen dieser so einzigartigen musikalischen Rezeptur aus Rock ’n’ Roll, gemischt mit Countryund Blues-Elementen.
Und das Stück ist keine Ausnahme. Im Gegenteil. Weshalb es nur konsequent war, dass das Label Fantasy Records 1976 die Kompilation „Chronicle: The 20 Greatest Hits“rausbrachte. Eine Zusammenstellung, die die 20 besten Songs aus sieben Alben enthält. „Down On The Corner“, „Proud Mary“oder „Suzie Q“, ein fast schon instrumentales Stück mit tollem Gitarrenspiel. Und freilich „Long As I Can See The Light“, diese intensive Ballade, in der John Fogerty mit seiner Stimme zwischen tiefstem Tief und höchstem Hoch changiert (und erst diese Saxophon-Soli). Gänsehaut.
John Fogerty war es, der CCR einerseits den Erfolg, andererseits den Misserfolg bescherte. Denn Fogerty war alles: Songschreiber, Produzent, Chefgitarrist und Sänger. Er entschied sogar, wann die Bandmitglieder bei Tourneen ins Bett gehen mussten. Diese Allmacht hielten Stu Cook und Co. eines Tages nicht mehr aus. 1972 löste sich CCR auf. Nach fünf Jahren. Gerade vor diesem Hintergrund ist es beachtlich, wie viele Hits in der kurzen Zeit entstanden.
Geschaffen von einer Band, über die Bruce Springsteen einst sagte: „In den späten Sechzigern und frühen Siebzigern waren sie nicht unbedingt die hippste Band der Welt. Sie waren nur die beste.“Eine fantastische.
CCR – „Chronicle: The 20 Greatest Hits“, 1976, Fantasy Records.