Saarland schließt Restaurants und verschärft Kontaktsperre
(gö) Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat die Saarländer wegen rasant steigender Corona-Neuinfektionen auf massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens eingestimmt. „Die Situation war zu keinem Zeitpunkt so ernst wie sie heute ist“, sagte Hans am Mittwoch nach einer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten.
Die dort gefassten Beschlüsse werde das Saarland in einer Allgemeinverfügung zusammenfassen, die ab Montag gilt, betonte Hans. Demnach dürfen sich in der Öffentlichkeit nur noch maximal zehn Menschen aus dem eigenen und einem zweiten Hausstand gemeinsam aufhalten. Kinos, Theater, Kosmetik-, Tattoo- und Fitness-Studios werden geschlossen, Veranstaltungen gestrichen, der Vereinssport massiv eingeschränkt und Zuschauer in den Stadien wieder verboten. Gastronomiebetriebe dürfen keine Gäste mehr bewirten und nur noch außer Haus verkaufen. Offen bleiben sollen Schulen, Kindergärten, der Groß- und Einzelhandel und Friseurläden. Die Maßnahmen sollen bis Ende November gelten. Sie seien nötig, „weil uns das Geschehen sonst entgleist“, betonte Hans.
Bereits heute könnten die Gesundheitsämter bei 75 Prozent der Neuinfektionen nicht mehr nachvollziehen, wo sich die Betroffenen angesteckt haben. Um eine akute Gesundheitsnotlage zu verhindern, müsse sofort gehandelt werden. Hans bezog sich auf eine Vorausberechnung des Virologen Dr. Jürgen Rissland. Der Leitende Oberarzt an der Homburger-Uniklinik geht davon aus, dass die Kliniken in der zweiten November-Hälfte an ihre Grenzen kommen, wenn es bei der derzeitigen Ansteckungsrate im Saarland bleibt.
„Eine Meldung für den Schredder“, Leserbrief von Hans Werner Büchel, SZ vom 28. Oktober
Nee, Nee, Herr Büchel, das war schon richtig von der SZ, den Urlaub von Ministerpräsident Tobias Hans hoch im Norden des Landes zu vermelden, wo er doch vorher noch an das Stimmvolk appellierte, so wenig als notwendig zu verreisen. Genauso wie Ihren Leserbrief. Beides bringt Klarheit. Der Ministerpräsident hat sich selbst als das entlarvt, was er offensichtlich ist, ein Schwätzer und Brot-und-Wasser-Prediger, so wie wohl circa 90 Prozent aller Politiker ab Landesebene aufwärts. Und Sie als Fanclubleiter von Tobias Hans. Von daher, Lob an die SZ.