Polizisten müssen mit Corona infizierte Obdachlose stoppen
Beamte in Schutzanzügen setzen in Dudweiler eine positiv getestete 60-Jährige fest, um die Allgemeinheit zu schützen. Sie wollte in die Ortsmitte gehen.
Große Aufregung rund um das Feuerwehr-Gerätehaus und die Fischbachstraße 5a in Dudweiler: Polizisten in Schutzanzügen müssen eine Frau davon abhalten, in die Dudweiler Ortsmitte zu gehen. Denn: Sie hat Corona.
Die Frau war in Karlsruhe positiv auf das hoch ansteckende Virus getestet worden. Weil die 60-Jährige angab, in der Albertstraße in Dudweiler zu wohnen, brachte sie ein Krankentransport am Donnerstagmittag dorthin. Die Frau sollte sich in ihrer Wohnung in häusliche Quarantäne begeben.
Vor Ort bekam die Besatzung des Krankentransports Zweifel daran, dass die 60-Jährige in der Albertstraße wohnt – und informierte die Polizei. Es stellte sich heraus, dass die infizierte Frau obdachlos ist. Sie ist nach Angaben der Polizei bei der Stadt Saarbrücken als Obdachlose bekannt. Die Frau war bereits in verschiedenen städtischen Unterkünften untergebracht.
Da die 60-Jährige nun wieder wohnungslos war, sollte sie in der städtischen Obdachlosen-Unterkunft in der Fischbachstraße 5a untergebracht werden – und sich dort in Quarantäne begeben. Die Wohnung gefiel der Frau aber nicht, erklärt die Polizei. Die 60-Jährige wollte daraufhin in die Ortsmitte von Dudweiler gehen. Aufgrund der Ansteckungsgefahr setzte die Polizei die Frau auf dem Weg dorthin am Feuerwehr-Gerätehaus fest.
Über einen Bereitschaftsrichter sollte geklärt werden, ob die Frau in eine Einrichtung kommt, in der ihre
Quarantäne gewährleistet ist. Bis zu einer Entscheidung passten die Besatzungen von zwei Streifenwagen auf die 60-Jährige auf, damit Passanten vor der Ansteckungsgefahr mit Corona geschützt waren. Am späteren Abend entschied sich die Frau dann doch, die Wohnung in der Fischbachstraße 5a anzunehmen.