Rechtsextremer geht Polizei ins Netz
Ein 44-jähriger Mann sticht am 11. Oktober einer Streife des Bundespolizeireviers Bad Kreuznach ins Auge. Um etwa 17.30 Uhr sei der Mann mit seiner Tochter am Bahnhof Bad Kreuznach unterwegs gewesen. „Schon aus einigen Metern Entfernung stellten die Beamten einen intensiven Marihuanageruch fest“, heißt es weiter in der Meldung. Die Polizisten kontrollieren den Mann. Er räumt ein, diverse verbotene Gegenstände mit sich zu führen. Die Beamten nehmen ihn mit zur Wache. Bei der Durchsuchung finden sie im Rucksack ein verbotenes Messer, Marihuana,
Amphetamine und rund 100 Ecstasy Tabletten. Einen Tag nach der Durchsuchung wird der Mann dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Seitdem sitzt er in Haft. Dass der Polizei ein führender Kopf der rechtsextremen Szene in Rheinland-Pfalz ins Netz gegangen ist, steht allerdings nicht in der Polizeimeldung. Diese Information wurde jetzt dem Trierischen Volksfreund zugetragen – und von der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach bestätigt.
Der Verdächtige aus Ruschberg gehört zum Vorstand des rheinland-pfälzischen Landesverbands der rechtsextremen Partei Die Rechte. Der mutmaßliche Drogendealer ist auch
Mitglied des „Freikorps Deutschland“, der wie Die Rechte vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Wegen seiner politischen Einstellung hatte das Amtsgericht Idar-Oberstein den Mann bereits zu zwei Bewährungsstrafen verurteilt, eine davon wegen Volksverhetzung. Gegen diese Strafe hatte die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach Berufung eingelegt, um doch noch eine Haftstrafe statt der Bewährungsstrafe zu erreichen. In der Berufungsverhandlung am 1. Oktober unterlag die Staatsanwaltschaft. Nun droht dem Mann allerdings eine Haftstrafe wegen des Drogendelikts während seiner Bewährungsstrafe.