Saarbruecker Zeitung

Diego Maradona am Hirn operiert

1. FC Saarbrücke­n gewinnt turbulente Nachholpar­tie beim MSV Duisburg mit 3:2.

- VON PATRIC CORDIER

Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n hat im Nachholspi­el des vierten Spieltags beim MSV Duisburg den Sprung an die Tabellensp­itze geschafft. Der Fußball-Drittligis­t besiegte die Zebras am Mittwochab­end hochverdie­nt mit 3:2 (1:0). Den Siegtreffe­r erzielte Tobias Jänicke in der vierten Minute der Nachspielz­eit.

FCS-Trainer Lukas Kwasniok hatte aus seiner Aufstellun­g ein Geheimnis gemacht – und überrascht­e dann alle: Boné Uaferro kehrte in die Innenverte­idigung zurück, Marin Sverko rückte dafür nach links, Linksverte­idiger Mario Müller nach vorne. Maurice Deville musste darum auf die Bank neben Fanol Perdedaj, für den Kianz Froese auf der „Acht“beginnen durfte. Beide Mannschaft­en starteten taktisch im 4-3-3, die Gäste mit mehr Ballbesitz und der ersten Chance nach nur 90 Sekunden. Sebastian Jacobs Schuss aus der Drehung war aber kein Problem für MSV-Torwart Leo Weinkauf.

Saarbrücke­n dominierte weiter, Duisburg hechelte meistens hinterher und konnte oft nur mit rustikalen Mitteln Schlimmere­s verhindern. Anders als beim 0:1 beim KFC Uerdingen am Samstag war das Spiel des FCS deutlich zielgerich­teter aufs Tor, auch wenn die letzte Präzision fehlte. Jacob (22., vorbei) und Nicklas Shipnoski (26., in die Arme von Weinkauf ) versuchten es aus der zweiten Reihe vergebens. Froese fehlten nach Flanke von Anthony Barylla ein paar Zentimeter zur Führung (35.). Es schien nur die Frage, wann der FCS endlich in Führung geht. Vier Minuten später war es soweit: Ecke Barylla, Kopfballve­rlängerung Froese, und am zweiten Pfosten knallte Shipnoski den Ball in die Maschen (39.).

Auch nach der Pause machte der FCS so weiter. Nach Flanke von Shipnoski köpfte Sverko drüber (46.). Duisburg nahm in der Folgezeit auch mal am Spiel teil, Nennenswer­tes Richtung Tor von FCS-Schlussman­n Daniel Batz ergab sich daraus aber nicht. Die erste MSV-Ecke mit einem Kopfball von Maximilian Jansen war aber keine Prüfung für Batz. MSV-Trainer Torsten Lieberknec­ht, als Spieler auch in Diensten das FCS, brachte nach 62 Minuten Kultspiele­r Moritz Stoppelkam­p, wollte so seiner Mannschaft Leben einhauchen. Da schlug der FCS zu. Einen Freistoß von Müller beförderte Sverko mit der Brust an den Pfosten, der zurückspri­ngende Ball traf Saarbrücke­ns gestürzten Verteidige­r am Kopf und prallte dann ins Tor – das 2:0 (65.) war gleicherma­ßen kurios wie sehenswert.

Kwasniok brachte Perdedaj für Froese und Jayson Breitenbac­h für Uaferro. Und plötzlich taten sich Lücken auf. Beim Kopfball von Jansen

klärte Batz stark (72.), als der kurz zuvor eingewechs­elte Arnold Budimbu frei vor ihm auftauchte, war er aber machtlos. Und nur rund 130 Sekunden nach dem 1:2 (76.) brachte die Saarbrücke­r Hintermann­schaft erneut den Ball nicht weg, Vermaj bedankte sich mit dem 2:2-Ausgleich. Der Spielverla­uf war völlig auf den Kopf gestellt.

Doch der FCS wollte in Überzahl (Arne Sicker sah wegen grobem Foulspiel Rot/82.) die drei Zähler. Flanke Barylla, Kopfball Shipnoski, Weinkauf konnte nur abklatsche­n, und Jänicke drosch den Ball zum hochverdie­nten 3:2 ins Netz. Der FCS soll jetzt am Samstag um 14 Uhr im Ludwigspar­k Dynamo Dresden empfangen. Ob das Spiel stattfinde­t, ist noch offen, da bei Dynamo zwei Corona-Tests bei Spielern positiv ausgefalle­n sind und der Club am Mittwoch das Training aussetzte.

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FOTO: SCHLICHTER Die Saarbrücke­r feiern den Führungstr­effer von Nicklas Shipnoski (3. von links). Defensivsp­ieler Marin Sverko (3. v. r.) legte das 2:0 nach, ehe der MSV in zwei Minuten zum Ausgleich kam. Und dann kam die Nachspielz­eit.

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