Covid-Patienten aus Frankreich im Saarland
Wie bereits im Frühjahr werden in den nächsten Tagen wieder französische Corona-Notfallpatienten in saarländische Krankenhäuser verlegt. Das bestätigte die Staatskanzlei auf SZ-Anfrage. Die Franzosen hätten Bedarf angemeldet. Acht Betten stehen zur Verfügung.
(hem) Wie bereits im Frühjahr werden in den nächsten Tagen wieder französische Corona-Notfallpatienten in saarländische Krankenhäuser verlegt. Das bestätigte die Saar-Staatskanzlei auf SZ-Anfrage. Die Gesundheitsbehörde ARS Grand Est habe einen entsprechenden Bedarf angemeldet. „Die Verhandlungen sind soweit fortgeschritten, dass Patienten bereits am morgigen Donnerstag oder Freitag aufgenommen werden können“, teilte Regierungssprecher Alexander Zeyer mit. Derzeit könnten saarländische Kliniken insgesamt acht Plätze zur Verfügung stellen. Die Verlegungen stünden unmittelbar bevor. Die Patienten kämen voraussichtlich aus dem Département Moselle.
In den Krankenhäusern hinter der Grenze hat sich die Situation in den vergangenen Wochen verschärft. Laut ARS wurden am Mittwoch 1482 Patienten in der Grenzregion Grand Est aufgrund einer Covid-19-Erkrankung stationär behandelt, 202 auf der Intensivstation. Im Osten des Départements Moselle ist die Ausstattung mit Intensivbetten dünn. Während die Kliniken in Saargemünd und in St. Avold über jeweils acht reguläre Beatmungsplätze verfügen, hat das Forbacher Krankenhaus zum Beispiel gar keine.
„Wenn Menschen in Not sind und medizinische Hilfe brauchen, dürfen wir nicht auf die Nationalität schauen und werden selbstverständlich auch unsere Nachbarn in dieser schwierigen Zeit im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen“, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). „Wir stehen zwecks Kapazitäten permanent in Kontakt mit den saarländischen Krankenhäusern, in denen sich im Übrigen auch viele Pflegekräfte aus Frankreich tagtäglich um saarländische Patienten kümmern. Unser Ziel ist es, in dieser angespannten Lage Behandlungskapazitäten für alle Covid19-Patienten zu freizuhalten, die jetzt unsere Hilfe brauchen. Gerade in Krisenzeiten steht Menschlichkeit niemals zur Disposition.“