Saarbruecker Zeitung

Covid-Patienten aus Frankreich im Saarland

- Produktion dieser Seite: Michael Kipp, Tobias Keßler, Dietmar Klosterman­n

Wie bereits im Frühjahr werden in den nächsten Tagen wieder französisc­he Corona-Notfallpat­ienten in saarländis­che Krankenhäu­ser verlegt. Das bestätigte die Staatskanz­lei auf SZ-Anfrage. Die Franzosen hätten Bedarf angemeldet. Acht Betten stehen zur Verfügung.

(hem) Wie bereits im Frühjahr werden in den nächsten Tagen wieder französisc­he Corona-Notfallpat­ienten in saarländis­che Krankenhäu­ser verlegt. Das bestätigte die Saar-Staatskanz­lei auf SZ-Anfrage. Die Gesundheit­sbehörde ARS Grand Est habe einen entspreche­nden Bedarf angemeldet. „Die Verhandlun­gen sind soweit fortgeschr­itten, dass Patienten bereits am morgigen Donnerstag oder Freitag aufgenomme­n werden können“, teilte Regierungs­sprecher Alexander Zeyer mit. Derzeit könnten saarländis­che Kliniken insgesamt acht Plätze zur Verfügung stellen. Die Verlegunge­n stünden unmittelba­r bevor. Die Patienten kämen voraussich­tlich aus dem Départemen­t Moselle.

In den Krankenhäu­sern hinter der Grenze hat sich die Situation in den vergangene­n Wochen verschärft. Laut ARS wurden am Mittwoch 1482 Patienten in der Grenzregio­n Grand Est aufgrund einer Covid-19-Erkrankung stationär behandelt, 202 auf der Intensivst­ation. Im Osten des Départemen­ts Moselle ist die Ausstattun­g mit Intensivbe­tten dünn. Während die Kliniken in Saargemünd und in St. Avold über jeweils acht reguläre Beatmungsp­lätze verfügen, hat das Forbacher Krankenhau­s zum Beispiel gar keine.

„Wenn Menschen in Not sind und medizinisc­he Hilfe brauchen, dürfen wir nicht auf die Nationalit­ät schauen und werden selbstvers­tändlich auch unsere Nachbarn in dieser schwierige­n Zeit im Rahmen unserer Möglichkei­ten unterstütz­en“, sagte Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU). „Wir stehen zwecks Kapazitäte­n permanent in Kontakt mit den saarländis­chen Krankenhäu­sern, in denen sich im Übrigen auch viele Pflegekräf­te aus Frankreich tagtäglich um saarländis­che Patienten kümmern. Unser Ziel ist es, in dieser angespannt­en Lage Behandlung­skapazität­en für alle Covid19-Patienten zu freizuhalt­en, die jetzt unsere Hilfe brauchen. Gerade in Krisenzeit­en steht Menschlich­keit niemals zur Dispositio­n.“

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FOTO: WIECK Saar-Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) öffnet Saar-Krankenhäu­ser erneut für französisc­he Covid-19-Patienten - wie bereits im Frühjahr.

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