Gewagtes Heimwerkerprojekt
Weil eine Kita schließen muss, wollen mehrere Eltern eine eigene aus der Taufe heben.
SAARBRÜCKEN (ry) Viele Frauen mussten sich an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben schon die Frage stellen: Kind oder Karriere? Doch was heißt hier „entweder oder“? Heutzutage entscheiden sich viele für beides. Dass dies jedoch mit einem gehörigen Aufwand verbunden ist, zeigt die ZDF-Komödie „Kinder und andere Baustellen“auf amüsante Art und Weise. Diese handelt von Marlene (Julia-Maria Köhler) und ihrem Mann Thorsten (Sebastian Ströbel), die eine Abmachung ausgehandelt haben: Sie wollen ihr Familienleben neu aufstellen und sich ab sofort gemeinsam um ihre kleine Tochter Kiki (Leslie Seidenberg) kümmern. Dafür muss Thorsten beruflich bei einer neuen Stelle etwas kürzertreten, sodass Marlene endlich wieder in ihren Job als Physiotherapeutin zurückkehren kann. Zudem sind sie extra ins beschauliche Dachau gezogen. Alles ist perfekt organisiert – da kommt plötzlich die Absage von Kikis künftiger Kita. Sie muss wegen Asbest-Sanierung sofort geschlossen werden. Ersatz gibt es nicht.
Als Thorsten kurzfristig ins ferne Hamburg eilt, um dort seiner alten Firma aus der Patsche zu helfen, droht Marlenes berufliche Rückkehr endgültig zu scheitern. Sie schnaubt vor Enttäuschung, Wut und Energie. Sie will an ihrem Lebensplan festhalten. Zufällig entdeckt sie passende Räumlichkeiten für eine eigene Kita, die „nur“noch umgebaut werden müssen. Mitstreiter sind in Rosi (Marlene Morreis), Renate ( Valerie Niehaus), Tülin (Yasemin Cetinkaya) und Karl (Stephan Grossmann) schnell gefunden, denn in Dachau sind Kitaplätze mehr als rar.
Mit großem Enthusiasmus und viel Improvisationskunst machen sie sich an den Umbau – und stoßen dabei rasch an ihre Grenzen, zumal ein enger Terminkalender den Hobbyheimwerkern im Nacken sitzt. Daher verschweigt Marlene lieber, dass sie einen verdächtigen nassen Fleck an der Wand entdeckt hat. Der Wasserrohrbruch folgt auf dem Fuße und droht die ganze Unternehmung kurz vor der Abnahme zum Scheitern zu bringen.
Die Komödie von Christina Schiewe („Lotta und der schöne Schein“) beinhaltet zahlreiche Szenen, in denen viele Figuren miteinander agieren. Laut Darstellerin
Marlene Morreis sei solch ein Ensemble-Spiel immer spannend. Es sei für sie essenziell, dass man miteinander gut klarkomme, da Sympathie enorm hilft. In diesem Fall habe es sehr gut funktioniert: „Und das macht dann auch den besonderen Reiz aus. Es entwickelt sich eine Gruppendynamik, und man weiß, wie die anderen Charaktere auf einen reagieren.“
Kinder und andere Baustellen, 20.15 Uhr, ZDF