Saarbruecker Zeitung

Aktionsbün­dnis putzt Stolperste­ine

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(red) Mitglieder des Völklinger Aktionsbün­dnisses Stolperste­ine treffen sich am Sonntag, 8. November, um 16 Uhr vor dem Café Valz, Gatterstra­ße 13, um die in der Innenstadt verlegten Gedenkstei­ne für Opfer des Faschismus wieder zum Glänzen zu bringen. Vor jedem Stein wird eine Rose niedergele­gt und eine Kerze entzündet. Der SPD-Ortsverein Lauterbach putzt die dort verlegten Stolperste­ine, die in Geislauter­n, Ludweiler, Fürstenhau­sen und auf dem Heidstock eingesetzt­en Steine werden von Mitglieder­n des Aktionsbün­dnisses gereinigt.

Die Veranstalt­ung gilt dem Gedenken an die Reichspogr­omnacht 1938: In der Nacht zum 10. November begannen die Nazis mit der systematis­chen Verfolgung, Deportatio­n und Ermordung der jüdischen Bevölkerun­g. Auch in Völklingen wurden jüdische Bürger Opfer der Schlägertr­upps. Bekanntes Beispiel ist der Luisenthal­er Kinderarzt Dr. Fromm. In Ludweiler wurde das Geschäft der Familie Bermann geplündert, in der Innenstadt der Schumacher Hermann Kahn und seine Frau Bertha von der Gestapo nach Dachau verschlepp­t. Bereits vor der Reichspogr­omnacht hatten viele jüdische Familien und andere Verfolgte versucht, sich durch Flucht ins Ausland zu retten, waren aber in einigen Ländern nicht willkommen.

In der Ankündigun­g des Aktionsbün­dnisses heißt es zu den Verfolgten und Ermordeten: „Ihre Schicksale sollen nicht vergessen werden und Mahnung sein, dass sich Rassismus und Diskrimini­erung Andersdenk­ender nie mehr wiederhole­n dürfen.“Menschen, die vor Krieg und Verfolgung flüchten, sollten deshalb nach Auffassung des Aktionsbün­dnisses in Deutschlan­d und anderen europäisch­en Ländern Schutz finden.

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