Stationäre Pflege in kleineren Wohngruppen
Marienhaus GmbH investiert gut 15 Millionen Euro in neues Völklinger Seniorenheim. Auch Seniorenwohnungen sind geplant.
Weniger ist das neue Mehr: Die Marienhaus GmbH baut in Völklingen das Alten- und Pflegeheim St. Josef komplett neu, nimmt dafür 15 bis 15,5 Millionen Euro in die Hand. Mit 126 stationären Plätzen hat die „Marienhaus Seniorenresidenz St. Josef“, wie sie dann heißen wird, zwar 20 solcher Plätze weniger als im alten Haus, allerdings mit zeitgemäßerem Betreuungssystem, entsprechenden Räumen und etwa 90 Prozent Einzelzimmern. Zusätzlich sind auch 15 Tagespflege-Plätze geplant.
Wie Alexander Schuhler, Geschäftsführer der Marienhaus Senioreneinrichtungen GmbH, beim Pressegespräch am Mittwoch schilderte, sind zwölf der stationären Plätze in einem „geschützten Bereich“
geplant, also in einem abgeschlossenen betreuten Bereich für Demenzpatienten mit Weglauf-Tendenz. Zu diesem – immer stärker nachgefragten – Bereich gehört ein eigenes Freigelände.
Baubeginn ist im März, die Bauzeit soll etwa zwei Jahre betragen. Wie Architekt Christian Spranger erläuterte, bleibt vom bisherigen Haus nur der eingeschossige Eingangs-Pavillon, an den das neue Haus, zur anderen Seite hin, angebaut wird. Ist der Neubau fertig, wird der Altbau abgerissen. Der Neubau, so der Architekt, entsteht über einem fast quadratischen Grundriss, der Platz für einen Innenhof lässt, der auch durch die beiden großen Aufenthaltsräume erreichbar ist. Das Gebäude wird drei Geschosse hoch, wegen der Geländestruktur teils auch viergeschossig. Rundherum entstehen Grünanlagen.
Vielleicht wichtiger als das Haus ist das Betreuungskonzept, das bewusst auf kleinere Einheiten setzt: Auf jeder der drei Hauptetagen soll es je drei Wohngruppen mit zwölf, 13 oder 17 Plätzen geben. Für jede Gruppe des „Wohngemeinschaftsmodells“gibt es eigene Aufenthaltsräume und eine eigene Küche. Das Essen, so Axel Lindemann, Leiter des Alten- und Pflegeheims St. Josef, wird also nicht zentral in einer Großküche zubereitet, sondern deutlich persönlicher in der jeweiligen Gruppe. Das fördere die Gemeinschaft, gebe Sicherheit und Orientierung.
Es gibt auch schon weiterreichende Pläne: Auf dem Gelände des bisherigen, reichlich in die Jahre gekommenen Altenheims sollen mindestens 25 bis 30 Seniorenwohnungen entstehen – je nach Planung eine Investition von fünf bis zehn Millioenn Euro. Die Wohnungen können einfach „nur“gemietet werden, es sind aber auch die verschiedensten Leistungen für Senioren zubuchbar. Der Bedarf für solches „seniorengerechtes Wohnen“sei jedenfalls da, so auch die Völklinger Oberbürtgermeisterin Christiane Blatt, die sich über das
Engagement der alteingesessenen Einrichtung freut – Vorläufer der Marienhaus Unternehmensgruppe waren die Waldbreitbacher Franziskanerinnen, die schon vor 125 Jahren eine Seniorenbetreuung in Völklingen eröffneten.