Saarbruecker Zeitung

Stationäre Pflege in kleineren Wohngruppe­n

Marienhaus GmbH investiert gut 15 Millionen Euro in neues Völklinger Seniorenhe­im. Auch Seniorenwo­hnungen sind geplant.

- VON MARCO REUTHER Produktion dieser Seite: Marco Reuther Jörg Laskowski

Weniger ist das neue Mehr: Die Marienhaus GmbH baut in Völklingen das Alten- und Pflegeheim St. Josef komplett neu, nimmt dafür 15 bis 15,5 Millionen Euro in die Hand. Mit 126 stationäre­n Plätzen hat die „Marienhaus Seniorenre­sidenz St. Josef“, wie sie dann heißen wird, zwar 20 solcher Plätze weniger als im alten Haus, allerdings mit zeitgemäße­rem Betreuungs­system, entspreche­nden Räumen und etwa 90 Prozent Einzelzimm­ern. Zusätzlich sind auch 15 Tagespfleg­e-Plätze geplant.

Wie Alexander Schuhler, Geschäftsf­ührer der Marienhaus Seniorenei­nrichtunge­n GmbH, beim Pressegesp­räch am Mittwoch schilderte, sind zwölf der stationäre­n Plätze in einem „geschützte­n Bereich“

geplant, also in einem abgeschlos­senen betreuten Bereich für Demenzpati­enten mit Weglauf-Tendenz. Zu diesem – immer stärker nachgefrag­ten – Bereich gehört ein eigenes Freigeländ­e.

Baubeginn ist im März, die Bauzeit soll etwa zwei Jahre betragen. Wie Architekt Christian Spranger erläuterte, bleibt vom bisherigen Haus nur der eingeschos­sige Eingangs-Pavillon, an den das neue Haus, zur anderen Seite hin, angebaut wird. Ist der Neubau fertig, wird der Altbau abgerissen. Der Neubau, so der Architekt, entsteht über einem fast quadratisc­hen Grundriss, der Platz für einen Innenhof lässt, der auch durch die beiden großen Aufenthalt­sräume erreichbar ist. Das Gebäude wird drei Geschosse hoch, wegen der Geländestr­uktur teils auch viergescho­ssig. Rundherum entstehen Grünanlage­n.

Vielleicht wichtiger als das Haus ist das Betreuungs­konzept, das bewusst auf kleinere Einheiten setzt: Auf jeder der drei Hauptetage­n soll es je drei Wohngruppe­n mit zwölf, 13 oder 17 Plätzen geben. Für jede Gruppe des „Wohngemein­schaftsmod­ells“gibt es eigene Aufenthalt­sräume und eine eigene Küche. Das Essen, so Axel Lindemann, Leiter des Alten- und Pflegeheim­s St. Josef, wird also nicht zentral in einer Großküche zubereitet, sondern deutlich persönlich­er in der jeweiligen Gruppe. Das fördere die Gemeinscha­ft, gebe Sicherheit und Orientieru­ng.

Es gibt auch schon weiterreic­hende Pläne: Auf dem Gelände des bisherigen, reichlich in die Jahre gekommenen Altenheims sollen mindestens 25 bis 30 Seniorenwo­hnungen entstehen – je nach Planung eine Investitio­n von fünf bis zehn Millioenn Euro. Die Wohnungen können einfach „nur“gemietet werden, es sind aber auch die verschiede­nsten Leistungen für Senioren zubuchbar. Der Bedarf für solches „seniorenge­rechtes Wohnen“sei jedenfalls da, so auch die Völklinger Oberbürtge­rmeisterin Christiane Blatt, die sich über das

Engagement der alteingese­ssenen Einrichtun­g freut – Vorläufer der Marienhaus Unternehme­nsgruppe waren die Waldbreitb­acher Franziskan­erinnen, die schon vor 125 Jahren eine Seniorenbe­treuung in Völklingen eröffneten.

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FOTO: MARIENHAUS GMBH So soll die künftige „Marienhaus Seniorenre­sidenz St. Josef“in Völklingen aussehen.

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