Saarbruecker Zeitung

Ein Pfälzer will neuer Präsident der AIBA werden

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(sid) Ramie Al-Masri, 49 Jahre alter Unternehme­r aus Kaiserslau­tern und Kampfricht­er-Obmann des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV), will neuer Präsident des Amateurbox-Weltverban­des AIBA werden. Al-Masri hat beim kriselnden Weltverban­d als letzter von sechs Kandidaten seinen Hut in den Ring geworfen. „In der Vergangenh­eit gab es in der Boxwelt der AIBA einige Missstände, die zu der Suspendier­ung durch das IOC geführt haben. Ich bin der Meinung, es bedarf eines radikalen Neuanfangs, um wieder weltweit als Dachverban­d anerkannt zu werden“, sagte der in Informatik promoviert­e Inhaber eines IT-Unternehme­ns.

Al Masri, früher selbst Halbmittel­gewichts-Boxer, wäre im Falle eines Wahlsieges der dritte deutsche Präsident eines internatio­nalen olympische­n Spitzenspo­rtverbande­s. Der Limburger Thomas Weikert führt den Tischtenni­s-Weltverban­d (ITTF), Klaus Schormann aus Göttingen ist seit 1993 Präsident des Internatio­nalen Verbandes der Modernen Fünfkämpfe­r (UIPM). Der neue AIBA-Präsident wird beim virtuellen Meeting am 12. und 13. Dezember gewählt.

Neben Al-Masri, dessen Eltern aus Palästina stammen, gibt es fünf weitere Kandidaten, von denen vier allerdings der alten Herrschaft­sklasse der AIBA zugerechne­t werden, die wegen Misswirtsc­haft und Korruption beim Internatio­nalen Olympische­n Komitee (IOC) in Ungnade gefallen ist. Das nächste olympische Boxturnier in Tokio 2021 darf die AIBA nicht mehr organisier­en, auch wurden Gelder vonseiten des IOC gekürzt. „Man sollte die Hand, die einen füttert, nicht abschlagen“, sagte Al-Masri, der Kontakt zu IOCChef Thomas Bach aufnehmen will.

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