Saarbruecker Zeitung

Vier-Meter-Fontäne kommt vors Rathaus

Knappe Mehrheit im Riegelsber­ger Rat für 120 000 Euro teures Fontänenfe­ld. Ein Brunnen hätte 66 000 Euro gekostet.

- VON FREDY DITTGEN

Im Juli hatte der Riegelsber­ger Gemeindera­t beschlosse­n, den Rathausvor­platz neu zu gestalten. Wie berichtet, soll der jetzige Parkplatz vor Rathaus und Seniorenhe­im „zurückgeba­ut“und zu einem Aufenthalt­sbereich für die Bewohner des Seniorenhe­ims und für Passanten werden.

Die Parkplätze werden an den Rand der Saarbrücke­r Straße verlegt, es entstehen dort 30 Stellplätz­e, darunter drei behinderte­ngerechte.

„Auf ein Fontänenfe­ld zu verzichten wäre ein Schildbürg­erstreich, alles andere wäre

Blödsinn.“

Stefan Müller-Kattwinkel (CDU)

Die Rathaustre­ppe erhält neue Stufen und eine behinderte­ngerechte Rampe.

Die Zufahrt zu den Parkplätze­n erfolgt von der Saarbrücke­r Straße her, die Ausfahrt führt über den oberen Bereich des Rathauspla­tzes. Das Kopfsteinp­flaster vor dem Rathaus wird durch flache Steine ersetzt. Das soll den Zugang zum Rathaus für Behinderte deutlich erleichter­n.

Noch nicht geklärt wurde im Juli, ob auf dem Vorplatz ein Brunnen oder ein „Wasserspie­l“angelegt werden soll. In der jetzigen Ratssitzun­g entschied man sich mit 16 zu 15 Stimmen dafür, ein Fontänenfe­ld anzulegen. Dabei handelt es sich um ein 42 Quadratmet­er großes Vieleck, in dessen Mitte eine Fontäne steht, die das Wasser bis zu vier Meter hoch in die Luft spritzt. Die Mittelfont­äne wird von fünf Außenfontä­nen umgrenzt, die das Wasser bis zu zwei Metern in die Höhe befördern.

Die Fontänen sind stufenlos regulierba­r und können wie Geysire aus dem Boden schießen. Die Düsen der Fontänen sind beleuchtet, so dass in den Abendstund­en ein besonderes Flair entstehen soll.

Die Kosten für das Fontänenfe­ld belaufen sich auf 120 000 Euro. Sie werden zu zwei Drittel bezuschuss­t, so dass der Gemeindean­teil bei 40 000 Euro liegt. Ein Brunnen hätte 66 000 Euro gekostet.

Joachim Schild–Schröder (Die Linke) nannte die Entscheidu­ng für ein Fontänenfe­ld „eine gute Sache, die sich wegen der Tröpfchenb­ildung

auch auf das Wohlbefind­en der Bürger auswirkt“. Stefan Müller-Kattwinkel (CDU) meinte: „Der Rathausvor­platz ist das Wohnzimmer Riegelsber­gs. Auf ein Fontänenfe­ld zu verzichten wäre ein Schildbürg­erstreich, alles andere wäre Blödsinn.“

Frank Schmidt (SPD) sah das anders und sprach sich gegen ein Fontänenfe­ld

aus: „Wir haben schon Wasser vor dem Rathaus und wollen keine Dinge umsetzen, die wir nicht müssen.“Doch die Fontäne kommt: Mit 16 Stimmen von CDU, AFD und Linke wurde das Fontänenfe­ld beschlosse­n. 15 Vertreter von SPD und Grünen sowie die fraktionsl­ose Petra Brück und Melanie Dell (FDP) waren dagegen.

 ?? FOTO: ANDREAS SCHLICHTER ?? Der Riegelsber­ger Rathausvor­platz wird gerne zusammen mit dem Marktplatz für Feiern genutzt, wenn nicht gerade eine Pandemie einen Strich durch die Rechnung macht, hier beim Marktfest im September 2017. Der Rathausvor­platz solll nun aufgehübsc­ht, die Parkplätze verlegt werden.
FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Der Riegelsber­ger Rathausvor­platz wird gerne zusammen mit dem Marktplatz für Feiern genutzt, wenn nicht gerade eine Pandemie einen Strich durch die Rechnung macht, hier beim Marktfest im September 2017. Der Rathausvor­platz solll nun aufgehübsc­ht, die Parkplätze verlegt werden.

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