Gewerbegebiet Dilsburg wird erweitert
Heusweiler Gemeinderat stimmt mehrheitlich für Antrag der Baufirma Jeras. 3,6 Hektar kommen dazu.
(dg) Die Jeras GmbH will ihr Betriebsgelände im Gewerbegebiet Dilsburg um 3,6 Hektar erweitern. 1,4 Hektar davon sollen versiegelt werden. Der Gemeinderat Heusweiler stimmte jetzt der Erstellung eines Bebauungsplans mit den Stimmen von CDU, FDP, GLN-Klimabunt (Grüne, Linke, NÖL) und AfD zu. SPD und GBH (Grüne Bürger Heusweiler) waren dagegen.
Auf der Erweiterungsfläche der Tiefbau-Firma, zu der auch die KMS GmbH (Kabel-Montage-Service) gehört, sollen eine Lkw-Halle, eine Lagerhalle, eine betriebseigene Tankstelle, vier Schüttgut-Hallen, Boxen, ein Bürogebäude, ein Lkw-Waschplatz und Stellplätze für die firmeneigenen Fahrzeuge entstehen. Auf Grund der Topografie des Geländes sind umfangreiche Geländemodellierungen erforderlich.
Die Böschungen werden begrünt. Der historische Bergmannspfad, der am Rande des Gewerbegebietes verläuft, wird nicht beeinträchtigt. Die SPD sprach sich gegen diese Planungen aus. Ihr Fraktionssprecher Stefan Schmidt sagte, die Entwässerungsfrage sei nicht hinreichend geklärt, und es werde mehr Lärm geben. Beides bedeute eine zusätzliche Belastung für die Dilsburger Bürger. Schmidt erinnerte auch an eine Aussage des verstorbenen Dilsburger Heimatforschers Karl-Heinz Janson, der vor Jahren gesagt hatte, das Gewerbegebiet Dilsburg sei einst Standort für ein NS-Zwangsarbeiterlager gewesen und man hätte dort schon Leichenteile gefunden.
Hans-Gerd Lafontaine (GBH) sprach sich ebenfalls gegen eine Erweiterung aus: „Wir sehen nicht ein, dass für eine Neugestaltung des Betriebsgeländes der Firma 14 000 Quadratmeter zusätzlich versiegelt werden sollen.“
Bedenken hatten zwar auch CDU, FDP und GLN, doch letztendlich stimmten sie den Plänen zu. So sagte Manfred Schmidt (CDU): „Wir haben das Für und Wider abgewogen, stimmen aber zu, weil wir das Positive sehen und es eine Heusweiler Firma ist, die erweitern will.“Ulrich Krebs (FDP) sagte, das Hauptproblem sei die Versiegelung, hier gelte es, Vorkehrungen für das Abwasser zu treffen. „Wir brauchen Gewerbeflächen, deshalb stimmen wir zu“, so Krebs. Rüdiger Flöhl (NÖL) betonte, man werde darauf achten, dass „ökologisch gehandelt“wird. Das heißt: Die Waschanlagen sollen nicht mit Brauchwasser, sondern mit Regenwasser betrieben und Dächer sollen begrünt werden. „Und wenn die NS-Geschichte stimmt, müsste ein Baustopp ausgesprochen werden“, so Flöhl.
Dass die NÖL den Plänen zustimmte, verwunderte Hans-Gerd Lafontaine. Er sagte, die NÖL habe sich vor Jahren dagegen ausgesprochen, dass im Gewerbegebiet Dilsburg ein Betriebsgelände für die Firma Jeras angelegt wird; Lafontaine: „Damals ging es um 6000 Quadratmeter, die versiegelt werden sollten. Da sagte die NÖL nein. Jetzt geht es um 14 000 Quadratmeter und da sagt die NÖL ja.“