Steinbach soll wieder oberirdisch plätschern
Der Walpershofer Festplatz wird grüner, auch Wasser soll fließen, entschied eine knappe Ratsmehrheit.
(dg) Der kanalisierte Teil des Steinbachs hinter der Walpershofer Köllertalhalle soll offengelegt und zu einem wesentlichen Element bei der Neugestaltung des Festplatzes werden. Das beschloss der Riegelsberger Gemeinderat jetzt mit knapper Mehrheit und beauftragte das Berliner Ingenieurbüro Neumann/Gusenburger, die Planungen umzusetzen.
Der betonierte, schmucklose Festplatz wird ein völlig neues Aussehen erhalten. Viel Grün und Bäume sollen künftig den Platz dominieren, auf dem südlichen Teil, direkt hinter der Köllertalhalle, sollen zudem Spielgeräte für Kinder und Fitnessgeräte für Senioren aufgestellt werden. Im westlichen Teil (vor dem Kelterhaus) werden 13 Parkplätze angelegt, 25 weitere sind im nördlichen Teil am ehemaligen Schulhof vorgesehen. Der östliche Teil des Platzes wird weiter als Containerstandort genutzt, jedoch ebenfalls begrünt.
Die Zufahrt zum Festplatz soll von vier auf sechs Meter verbreitert und mit Klinker befestigt werden. Zwischen nördlichem und südlichem Teil fließt der Steinbach in Rohren. Ob diese Verrohrung aufgehoben wird, war in der Ratssitzung heftig umstritten. Landschaftsarchitekt Thomas Gusenburger schlug vor, das Bachbett „auszukoffern“. Dadurch würde ein etwa 30 bis 40 Zentimeter tiefer Bachlauf entstehen. An den Rändern des Bächleins sollen Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Auch eine kleine Brücke ist geplant.
SPD und Grüne waren gegen diese Idee, die etwa 84 000 Euro kosten soll. „Wir sollten der Öffentlichkeit zeigen, dass wir kein Geld ausgeben, das wir nicht ausgeben müssen“, sagte SPD-Fraktionssprecher Frank Schmidt. Auch Hans-Jürgen Marowsky (Grüne) betonte: „Wir müssen sparen, deshalb sollte man die Verrohrung so lassen.“
Stefan Müller-Kattwinkel (CDU) nannte diese Aussagen zu kurzfristig gedacht. Ähnlich René Selzer (AfD):
„Die Kosten sind stemmbar. Es ist ein Projekt für die nächsten 50 Jahre.“Auch Joachim Schild-Schröder (Linke) sagte, dass man dieses Konzept „nicht wegen ein paar Euro zerstören darf und sich dann in ein paar Jahren ärgern muss, es nicht umgesetzt zu haben“.
Der Walpershofer Ortsvorsteher Werner Hund (CDU) erinnerte daran, dass es für die Neugestaltung des Festplatzes (Gesamtkosten: 774 000 Euro) im Rahmen der Landesmaßnahme „Zukunft Stadtgrün“eine Zweidrittelförderung geben wird. „An der Gemeinde blieben also maximal 300 000 Euro hängen. Das Geld ist gut angelegt, denn die Aufenthaltsqualität des Festplatzes wird sich erheblich steigern.“
Mit 16 Stimmen von CDU, Linke und AfD wurde die Neugestaltung des Festplatzes mit Offenlegung des Steinbachs beschlossen. 14 Vertreter von SPD und Grünen sowie die fraktionslose Petra Brück stimmten dagegen. Melanie Dell (FDP) enthielt sich.