Beobachtungsposten bei Honig-Produzenten
Viele engagieren sich für den neuen Bienenlehrpfad hinter der Seniorenresidenz St. Josef in Riegelsberg.
Eine Gruppe engagierter Bürger und Institutionen hat hinter dem Seniorenzentrum St. Josef in Riegelsberg einen Bienenlehrpfad angelegt – mit Wildbienenhotel, Bienenstöcken und Schautafeln. Beteiligt waren, unter der Führung der AWO, die Interessengruppe „Quartierprojekt Riegelsberg bewegt“, die Riegelsberger Familien-Imkerei Tack, die BUND-Regionalgruppe Köllertal, der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Riegelsberg-Buchschachen, das Kinder- und Familienzentrum (KiFaz) Ronnertswies und das Seniorenzentrum St. Josef.
„Aufgabe des Quartierprojektes ist es unter anderem, in Zusammenarbeit mit Riegelsberger Institutionen bedarfsgerechte Angebote für ältere Menschen zu schaffen“, sagte Projektleiterin Annemarie Beyer.
Hinter dem Seniorenheim war bereits vor mehr als einem Jahr ein Gemeinschaftsgarten angelegt worden. Ende 2019 kam dann der Imker Stephan Großpietsch („Bruder Tack“) auf Annemarie Beyer zu und schlug vor, in diesem Garten einen Bienenlehrpfad zu errichten. Es wurde ein Team gebildet, das die Planung übernahm und den Lehrpfad anlegte. Im Mai war alles fertig, sollte groß gefeiert werden. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Jetzt wollte man die Feier nachholen, doch wieder spielte Corona allen einen Streich. So gab es eine Eröffnungsfeier nur im allerkleinsten Kreis, mit Abstand und Masken.
„Das Spannende an diesem Gartenprojekt ist, dass es unter dem Stichwort ‚Jung und Alt zusammen‘ einen intergenerativen Ansatz hat“, betonte Beyer. So schleuderte die Imkerei mit den Kindern des KiFaz Honig und produzierte eigenen Quartiers-Honig, der nun unter die Leute gebracht wird. „Die Kinder haben das Logo für die Honiggläser gestaltet“, schildert Beyer.
Die Gruppe „Riegelsberg bewegt“legte ein Kartoffelbeet an, das von ihnen bewirtschaftet wird und in dem auch die Kinder mitarbeiten dürfen. Die 90-jährige Wilma Haustein las den Kindern das Märchen vom Kartoffelkönig vor, der BUND machte Workshops für Kinder und baute das Wildbienenhotel. Die Interessengruppe erstellt Schautafeln, auf denen Informationen über Bienen und Pflanzen zu lesen sind. Der
OGV sowie Ben Krebs von der Gartenbaufirma Krebs steuerten Fachwissen und Pflanzen bei. Das Seniorenzentrum stellte das Gelände zur Verfügung und finanzierte die Schaukästen.
Geld gab es auch von der Sparkasse und der Gemeinde Riegelsberg, die auch eine „Bienenbeobachtungsbank“stiftete. Die Bewohner des Seniorenzentrums freuen sich, dass Kinder ihre Anlage besuchen und schauen gerne bei der Arbeit im Gartenprojekt zu. „Deshalb stehen die Bienen hier sicher, weil die Bewohner des Seniorenzentrums aufmerksame Beobachter sind“, sagte Stephan Großpietsch.
Lob für das Projekt gab es von allen Seiten. So sagte Erika Frohmann (OGV): „Wir finden es toll, wie Anneliese Beyer versucht, ein bisschen Lebendigkeit in die Anlage und zu den alten Menschen zu bringen, die hier ihren Lebensabend verbringen.“