Saarbruecker Zeitung

Sie lässt Güter über Schienen rollen

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(low) Sabrina Linnenbach hat den Beruf, der bei Jungs als Traumjob gilt. Sie ist Lokomotivf­ührerin. Ende der 90er Jahre absolviert­e die 40-Jährige ihre Ausbildung bei der Deutschen Bahn. Von Anfang an war sie im Güterverke­hr eingesetzt, zu Beginn im Rangierber­eich. Mit 21 Jahren ging es dann auf große Fahrt.

Seit kurzem arbeitet Linnenbach als Disponenti­n bei der Firma RST Rangier Service & Transport auf dem Gleisbauho­f in Homburg. Zuvor war sie bei RST als Lokführeri­n tätig. Das Unternehme­n wickelt in erster Linie den Güterverke­hr für Unternehme­n in der Region ab, unter anderem für den Autozulief­erer Thyssen-Krupp Gerlach in Homburg, das Drahtwerk St. Ingbert oder das Sägewerk Ramstein der bayerische­n Holzgruppe Rettenmeie­r. Das Fahren eines Güterzugs im Firmenauft­rag ist allerdings mit körperlich schwerer Arbeit verbunden. So muss der Lokführer selbst die Wagen kuppeln und entkuppeln oder von Hand die Weichen stellen. „Eine solche Kupplung wiegt schon ihre 30 Kilo“, sagt sie. Auch die Hemmschuhe, mit denen die Wagen am Wegrollen gehindert werden, „sind nicht leicht“. Außerdem „muss man bei Wind und Wetter raus“.

An ihrem neuen Arbeitspla­tz als Disponenti­n sitzt sie im Warmen. Die Züge, die sie vorher gefahren hat, teilt Sabrina Linnenbach jetzt ein. „Für mich ist das eine neue Herausford­erung.“Um ihren Arbeitspla­tz ist ihr nicht bange. „Dispositio­n ist eine komplexe Angelegenh­eit. Ein Computer kann nur unterstütz­en, nicht steuern.“

Für die Zukunft wünscht sie sich, „dass mehr Güterverke­hr über die Schiene abgewickel­t wird. Das entlastet die Straßen und ist wesentlich umweltfreu­ndlicher als der Lkw.“Ihren Beruf würde sie auch Frauen weiterempf­ehlen. „Doch es ist eine Männerwelt.“

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