Noch kein Urteil im Prozess nach Angriff auf Gabuner
(bub) Am Donnerstag sollte eventuell das Urteil fallen, dann wurden weitere Verhandlungstage angesetzt. Wegen versuchten Mordes und vorsätzlicher Körperverletzung an einem Studenten aus Gabun steht ein 24-Jähriger vor dem Landgericht Saarbrücken. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Mann Heimtücke und niedrige Beweggründe vor. Er soll mit den Worten „Du bist schwarz, du sollst sterben“im Juni an einer Bushaltestelle in Saarbrücken den 26-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Mehrfach soll der Angeklagte die Worte wiederholt und dabei versucht haben, dem Studenten mit einem Messer am Hals und Oberkörper tödliche Verletzungen zuzufügen. Dem Opfer gelang es, den Täter wegzustoßen, dann flüchtete der Beschuldigte. In der Polizeiakte des mutmaßlichen Täters sind Hakenkreuzschmierereien und eine Bedrohung gegen eine dunkelhäutige Familie vermerkt, die im selben Haus wie er lebte. Am Donnerstag wurde zunächst der Lebensgefährte der Mutter des Beschuldigten vernommen. Der Iraker wollte verdeutlichen, dass er als Ausländer seit zwölf Jahren keine Probleme mit dem Beschuldigten gehabt habe. Er habe nie von Rassismus und dem Drogenkonsum des Beschuldigten etwas gemerkt. Die Staatsanwaltschaft will jetzt die ehemaligen dunkelhäutigen Nachbarn vernehmen, Mutter und mindestens ein Sohn sollen vorgeladen werden. Sie müssen aus Mülheim/Ruhr anreisen, dazu wurde ein zusätzlicher Termin für den 23. November angesetzt.