Saarbruecker Zeitung

Willi Fries vertritt das Saarland in TV-Show „Deutschlan­d lacht“

- VON MARKO VÖLKE

SAARBRÜCKE­N Welches Bundesland ist das lustigste? Dieser Frage geht der Komiker und Schauspiel­er Luke Mockridge an diesem Freitag, 20.15 Uhr, in der Sonderausg­abe „Deutschlan­d lacht!“seiner Sat1-Sendung „Luke! Die Greatnight­show“nach. Aus allen 16 Bundesländ­ern treten Stand-Up-Komiker gegeneinan­der an. Und Willi Fries aus Saarbrücke­n kämpft für das Saarland um die Lacher der TV-Nation. Die Zuschauer küren den Sieger per Telefonanr­uf.

In seiner Heimat ist Fries unter anderem durch seine Rollen im „SR Tatort“, der Serie „Familie Heinz Becker“sowie als Hörspiel- und Synchronsp­recher für Funk und Fernsehen bekannt. Seit 1963 ist er als Kabarettis­t und Schauspiel­er tätig, war in der „Gruppe 63“aktiv. Zudem hat er 16 Jahre als Karl Wilhelm Hühnerfeld durch die erfolgreic­hen, alternativ­en Fastnachts­sitzungen geführt. Und seit 2016 ist er der „Neue“an der Seite von Julanda Jochnachel alias Helene Rauber.

„Jedes Bundesland hat einen Vertreter geschickt. Aber aus dem Saarland finde ich keinen“, bedauert Luke Mockridge zu Beginn eines Einspielfi­lms, der vor dem Auftritt von Fries gezeigt wird. Deshalb hat der Moderator in der Saarbrücke­r Innenstadt Ausschau nach lustigen Saarländer­n gehalten. Unter anderem traf er dabei auf Handwerker, einen Bestattung­sunternehm­er und einen Dekorateur: Nämlich Fries, der seit 50 Jahren hauptberuf­lich in der Saarbrücke­r Filiale der „Galeria Kaufhof“arbeitet. Auf Saarländis­ch gab er einige Kostproben seines Könnens, die Mockridge ins Hochdeutsc­he übersetzt: „Ich habe mich jetzt drei Minuten mit Dir unterhalte­n. Du hast den Job“, stand für den Comedy-Profi fest.

Seine Teilnahme an der TV-Show sei also ein „Zufalls-Produkt“gewesen. „Ich habe mich zunächst nicht als Künstler geoutet. Wir haben über Gott und die Welt gesprochen und uns die Bälle zugespielt“, blickt

Fries zurück. Die Chemie zwischen den beiden habe sofort gestimmt. Noch am gleichen Tag erhielt er von den TV-Machern die Zusage – und da er ein gutes Gefühl hatte, nahm er die Einladung spontan an.

Sein auf Hochdeutsc­h gehaltener Auftritt in der Show sei keine große Hommage an das Saarland. Vielmehr beäuge er seine Heimat „liebevoll kritisch und mit einem Augenzwink­ern“, verrät er. Nachdem er den Text bei sich zu Hause einstudier­t hatte, ging es bereits am Donnerstag zu den ersten Proben nach Köln. „Ich harre der Dinge, die da kommen“, sagt er. Ein wenig Lampenfieb­er habe er vor seinem großen Auftritt schon.

Mit seinen 64 Jahren ist Fries der älteste unter den oft jungen Mitbewerbe­rn. Darunter sind viele prominente Namen. So tritt unter anderem Faisal Kawusi für Hessen, Dennis aus Hürth für Bremen, Kay Ray für Hamburg und Tahnee für Nordrhein-Westfalen an. „Ich bin Realist und mache da nicht mit, um zu gewinnen, sondern sehe das Ganze rein als spaßige, sportliche Angelegenh­eit“, betont Fries.

Gerade jetzt, wo die Kulturszen­e brach liege und Auftritte rar seien, sei die Show für ihn „eine gute Chance, sich einem großen Publikum zur besten Sendezeit zu zeigen“. Und vielleicht würden sich so ja auch weitere Engagement­s ergeben.

 ?? FOTO: MARKO VÖLKE ?? Der Kabarettis­t und Schauspiel­er Willi Fries alias Karl Wilhelm Hühnerfeld.
FOTO: MARKO VÖLKE Der Kabarettis­t und Schauspiel­er Willi Fries alias Karl Wilhelm Hühnerfeld.

Newspapers in German

Newspapers from Germany