Saarbruecker Zeitung

Forsche Töne vor dem Ligagipfel

Borussia Dortmund sieht sich nach dem souveränen Sieg in Brügge für das Topspiel gegen Bayern München gerüstet.

- VON OLIVER MUCHA

(sid) Als die Profis von Borussia Dortmund nach ihrem erfolgreic­hen Blitztrip nach Brügge tief in der Nacht in ihre Betten krochen, kreisten die Gedanken von Rekordmann Erling Haaland und Co. schon um den Ligagipfel. „Die Bayern“, stellte Lizenzspie­ler-Chef Sebastian Kehl selbstbewu­sst fest, „werden Respekt haben“.

Es waren nicht die einzigen forschen Töne, die nach dem souveränen 3:0 (3:0) beim belgischen Meister vor dem Bundesliga-Kracher an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) in

„Wir wissen, dass wir zu Hause gegen Bayern gewinnen können.“

Manuel Akanji

Innenverte­idiger von Borussia Dortmund

Richtung München gingen. „Wir wissen, dass wir zu Hause gegen Bayern gewinnen können. Das haben wir mehrfach bewiesen. Das ist auch das Ziel für Samstag“, sagte Innenverte­idiger Manuel Akanji.

Als Mutmacher für das Duell der punktgleic­hen Mannschaft­en dient dem BVB aber nicht nur der zweite Sieg im dritten Champions-League-Spiel und die damit verbundene Tabellenfü­hrung in der Gruppe F, sondern auch die knappe Niederlage im Supercup (2:3) beim Triple-Gewinner. Man müsse „ähnlich mutig“auftreten, forderte Kehl. Dort habe man die Bayern „immer wieder bedroht“, sie immer wieder „mit tiefen Läufen gefährden können“. Das werde auch diesmal ein Mittel sein, um sie zu schlagen.

Ein anderes ist die neu gewonnene Stabilität in der Defensive. In Brügge blieb das Team von Trainer Lucien Favre zum vierten Mal in Folge

ohne Gegentor. In der gesamten Saison gelang das schon acht Mal in elf Pflichtspi­elen. „Es liegt an allen. Es fängt vorne an. Wenn du keinen Stürmer hast, der verteidigt, geht es nicht. Es ist die ganze Mannschaft, die verteidige­n muss. Wir machen das gut momentan“, sagte Favre.

Für den verletzten Abwehrchef Mats Hummels zog Favre Axel Witsel zurück in die Viererkett­e. Für seine starke Quote an gewonnenen Zweikämpfe­n (75 Prozent) holte sich der belgische Nationalsp­ieler ein Sonderlob seines Trainers ab. „Axel hat sehr clever gespielt“, sagte Favre.

Dennoch hoffen alle beim Vizemeiste­r auf die Rückkehr von Hummels (Oberschenk­elverletzu­ng). Eine Entscheidu­ng soll an diesem Freitag fallen. Kehl gab sich vorsichtig optimistis­ch, da Hummels eigentlich „gutes Heilfleisc­h“habe.

Vorne soll es natürlich Erling Haaland richten. Das norwegisch­e Sturmjuwel stellte mit seinen Toren 13 und 14 nach elf Spielen eine Bestmarke in der Königsklas­se auf. Das ist noch keinem Spieler vor ihm gelungen. „Erling ist eine Tormaschin­e“,

sagte Mitspieler Thorgan Hazard, der den BVB in Führung gebracht hatte, anerkennen­d. Kehl betonte, dass der ungemeine Ehrgeiz des 20-Jährigen „dieser Mannschaft extrem gut tut“.

Gegen den FC Bayern könnte auch Nationalsp­ieler Marco Reus wieder eine prägende Figur sein. Favre setzt seinen Kapitän nach dessen langer Verletzung­spause sehr sparsam ein. Gegen Brügge wurde er für die letzten 20 Minuten eingewechs­elt, gegen die Münchner könnte er in der Dortmunder Startelf stehen.

Am Donnerstag stand für den gesamten BVB-Kader erst einmal die Erholung ganz oben auf der Liste. Um den Verbleib im Corona-Hotspot Belgien zu verkürzen und das Ansteckung­srisiko zu minimieren, traten die Dortmunder unmittelba­r nach dem Abpfiff die Heimreise an. Nach der Landung in Paderborn folgte die nächtliche Busfahrt nach Dortmund. „Es ist ein wichtiges Spiel am Samstag. Ich hoffe, wir können uns gut regenerier­en“, sagte Hazard, der ebenfalls eine deutlich ansteigend­e Formkurve hat.

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FOTO: JACOBS/BELGA/DPA Doppelpack­er Erling Haaland (Zweiter von links) war der Mann des Abends beim Dortmunder 3:0-Sieg gegen den FC Brügge.

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