RB Leipzig marschiert in Richtung Achtelfinale
Der Fußball-Bundesligist besiegt in der Champions League Vorjahresfinalist Paris St. Germain mit 2:1. Der Plan des Trainers geht voll auf.
(sid) Es war Punkt Mitternacht, als sich Julian Nagelsmann mit einem gut gelaunten „Tschö“aus der Pressekonferenz verabschiedete. Die gute Stimmung beim Trainer von RB Leipzig war nachvollziehbar, denn seine Spieler hatten sein taktisches Konzept gegen Paris St. Germain nach einer wackligen ersten halben Stunde fast perfekt umgesetzt. „Gut zugehört und gut gemacht, die Buben“, lobte Nagelsmann nach dem immens wichtigen 2:1 in der Champions League.
Der Sieg war in mehrerer Hinsicht Gold wert. Die Leipziger nahmen erfolgreich Revanche für die Halbfinal-Lehrstunde
(0:3) vor zweieinhalb Monaten in Lissabon, auch wenn das in Abwesenheit der verletzten PSG-Topstars Neymar und Kylian Mbappé kein Leipziger überbewertete. Viel wichtiger ist ohnehin: In der aktuellen Gruppenphase hat der Bundesligist (6 Punkte) nun deutlich bessere Karten als der französische Serienmeister (3), der im Rückspiel in drei Wochen unter Siegzwang steht. Auch Tabellenführer Manchester United (6) ist für RB plötzlich wieder in Reichweite.
„Das war ein bedeutender Schritt für uns“, sagte Nagelsmann. Viel hatte aber nicht gefehlt, und die Ausgangslage
wäre eine andere. Nach dem frühen 0:1 durch Angel Di María (6. Minute) bekam PSG einen Handelfmeter zugesprochen, beide Male stand Leipzigs Dayot Upamecano völlig neben sich. Der RB-Abwehrchef fällt mit einer leichten Muskelfaserverletzung im rechten Oberschenkel jetzt zehn bis 14 Tage aus.
Beim Elfmeter scheiterte Di María an RB-Torhüter Peter Gulacsi. Bei einem 0:2 nach zehn Minuten hätte eine bittere Pleite gedroht.Doch es kam anders – auch weil Nagelsmann in der Pause den richtigen Ton traf. „Sie haben von mir in der Halbzeit die Ansage bekommen, dass sie Zutrauen
haben können, dass wir aktuell die bessere Mannschaft sind“, sagte der 33-Jährige: „Sie sollten eine Packung Mut draufpacken – das haben sie gemacht.“
Vor allem Emil Forsberg. Der Schwede drehte nach dem Seitenwechsel auf und erzielte als Lohn den 2:1-Siegtreffer per Handelfmeter (57.). Forsberg lief neben Dani Olmo, ebenfalls gelernter Mittelfeldspieler, als Stürmer auf. Nagelsmann wollte die wuchtigen PSG-Verteidiger mit beweglichen und technisch starken Angreifern vor Probleme stellen. Und der Plan des Trainers ging am Ende auf.