Röttgen setzt im Kampf um Vorsitz der CDU jetzt auf Wirtschaftsthemen
(dpa) Im Rennen um den CDU-Vorsitz wirbt Kandidat Norbert Röttgen mit einer Betonung von Wirtschaftsthemen um Anhänger seines Konkurrenten Friedrich Merz. „Nach der Pandemie bedarf es einer wirtschaftspolitischen Neuausrichtung der CDU auf einer klaren ordnungspolitischen Grundlage“, sagte Röttgen dem Magazin Der Spiegel. Er lade seine Partei ein, ihr „ordnungspolitisches Profil als Markenkern der CDU zu schärfen“. Der profilierte Außenpolitiker bezog damit Positionen, für die bisher vor allem der konservative Wirtschaftspolitiker Merz stand.
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer rief künftige Verlierer im Machtkampf um den
Parteivorsitz eindringlich auf, den Gewinner zu unterstützen. Die CDU werde die Wahlen im kommenden Jahr „nur erfolgreich gestalten können, wenn diese Partei und wenn die Union insgesamt wirklich zusammenhält. Und bis auf den letzten Mann und die letzte Frau gemeinsam die Ärmel hochkrempelt und kämpft“, sagte Kramp-Karrenbauer am Freitagabend bei einem virtuellen Kongress der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU. Im kommenden Jahr stehen die Bundestagswahl und sechs Landtagswahlen an.
Die CDU-Spitze hatte sich Ende Oktober darauf geeinigt, den für den 4. Dezember geplanten Parteitag ins kommende Jahr zu verschieben. Die Führungsfrage soll nun Mitte Januar geklärt werden.
In der Schwesterpartei CSU wünscht sich eine Mehrheit der Mitglieder einer aktuellen Umfrage zufolge den künftigen CDU-Chef als gemeinsamen Union-Kanzlerkandidaten – und nicht den eigenen Parteichef Markus Söder. 59 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass es der neue CDU-Vorsitzende wird, wie aus dem am Samstag veröffentlichten „Trendbarometer“der Fernsehsender RTL und NTV hervorgeht. Nur etwa 32 Prozent der Christsozialen plädierten für den bayerischen Ministerpräsidenten als Gegenspieler des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz.