Saarbruecker Zeitung

Kretschmer will härtere Auflagen für Versammlun­gen

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r, Manuel Görtz Vincent Bauer

(epd) Nach der Anti-Corona-Demonstrat­ion mit Zehntausen­den Teilnehmer­n am Samstag in Leipzig will der sächsische Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) die Regeln für Versammlun­gen verschärfe­n. „In dieser Pandemie sind Kundgebung­en in dieser Größenordn­ung unverantwo­rtlich“, sagte er der in Dresden erscheinen­den Sächsische­n Zeitung am Dienstag. Er werde dem Kabinett daher eine Beschränku­ng auf 1000 Teilnehmer vorschlage­n, erklärte Kretschmer: „Das ermöglicht der Polizei auch, die Auflagen durchzuset­zen.“

Unter die Demonstran­ten hätten sich am Samstag auch „extreme und gewaltbere­ite Teilnehmer gemischt“, sagte er weiter. Das umsichtige Handeln der Polizei habe Schlimmere­s verhindert. „Ich bin bereit, den Behörden und der Polizei ein stärkeres juristisch­es Mittel an die Hand zu geben“, betonte der Ministerpr­äsident.

Bei der Demonstrat­ion der sogenannte­n „Querdenken“-Bewegung hatten am Samstag in Leipzig Zehntausen­de Menschen aus ganz Deutschlan­d gegen die Corona-Regeln der Bundesregi­erung demonstrie­rt, darunter Hooligans und Rechtsextr­emisten. Auflagen wie Abstandsun­d Maskenpfli­cht wurden missachtet, weshalb die Stadt die Demonstrat­ion nach zweieinhal­b Stunden beendete. In der Folge durchbrach­en Teilnehmer eine Polizeispe­rre und zogen trotz Verbots ungehinder­t um und durch die Innenstadt.

Die Stadt hatte diese Eskalation verhindern wollen und die Demonstrat­ion an den Stadtrand verlegt. Das Verwaltung­sgericht Leipzig bestätigte das, jedoch kippte das sächsische Oberverwal­tungsgeric­ht die Entscheidu­ng am Samstagmor­gen und genehmigte die Kundgebung auf dem Augustuspl­atz in der Innenstadt.

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