Klinik in Ludwigshafen stoppt Geburtshilfe wegen Covid-Patienten
(epd) Um mehr Kapazitäten zur Behandlung von Covid-19-Patienten zu schaffen, schließt das Klinikum Ludwigshafen vorübergehend seine Geburtshilfeabteilung. Auch die Betreuung von Frauen vor und nach der Geburt werde ausgesetzt, teilte das Krankenhaus am Montag mit. Das Klinikum rechne mit einer höheren Belastung als im Frühjahr, hieß es zur Begründung: „Als Maximalversorger und Betreiber der Corona-Infektionsambulanz spielen wir eine Schlüsselrolle in der regionalen Pandemiebekämpfung.“
Verfügbare Ressourcen sollten bei der Notfallbehandlung gebündelt werden.
Zudem sei das städtische Klinikum die einzige medizinische Einrichtung in der Region, das Patienten unter Einsatz einer künstlichen Lunge mit Hilfe der sogenannten ECMO-Therapie behandeln könne. Werdende Mütter sollen zeitweise im Ludwigshafener Marienkrankenhaus betreut werden. Die eigene Geburtshilfe werde ihre Arbeit wieder aufnehmen, „sobald es der Pandemieverlauf zulässt.“In Ludwigshafen hat die Zahl der
Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen Wochen drastisch zugenommen. Der Inzidenzwert liegt aktuell bei 120 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner.
Gesundheitsexperten rechnen trotz der neuen härteren Infektionsschutzmaßnahmen mit einer weiteren Verdoppelung der Corona-Patienten in den rheinland-pfälzischen Kliniken bis Ende November. Die Betreuung an Covid-19 erkrankter Menschen gilt im Vergleich zu anderen Intensivpatienten als wesentlich aufwendiger.