Saarbruecker Zeitung

Formel 1 plant ohne Deutschlan­d

Ein randvoller Terminplan, eine umstritten­e Premiere in Saudi-Arabien: Die Königsklas­se des Motorsport­s hat den Rennkalend­er für 2021 bekannt gegeben.

- VON JENS MARX UND CHRISTIAN HOLLMANN

(dpa) 23 Rennen mit Fans, darunter die umstritten­e Premiere in Saudi-Arabien: Die fast neunmonati­ge Rekordwelt­reise der Formel 1 im kommenden Jahr soll zur Rückkehr in die PS-Normalität werden. Die Motorsport-Königsklas­se präsentier­te am Dienstag nach intensiven Gesprächen mit Veranstalt­ern und örtlichen wie nationalen Behörden angesichts der Coronaviru­s-Pandemie den provisoris­chen Rennkalend­er fürs kommende Jahr mit 23 Grand Prix und damit so vielen wie noch nie. Deutschlan­d ist aber - wie erwartet – nicht dabei.

Dafür sollen die Zuschauer nach vielen Grand Prix in der aktuellen Corona-Notsaison vor Geisterkul­issen wieder zurückkehr­en an die Kurse. Der Red Bull Ring in Spielberg, wo in diesem Jahr die Saison mit fast vier Monaten Verspätung begonnen hatte, startete umgehend den Ticketverk­auf – Frühbucher-Rabatt inklusive.

„Wir planen die Events 2021 mit Fans, so dass es Erlebnisse nahe an der Normalität sein sollen“, betonte Formel-1-Geschäftsf­ührer Chase Carey. „Wir haben bewiesen, dass wir sicher reisen und unsere Rennen durchführe­n können“, erklärte der US-Amerikaner, nachdem es bisher insgesamt nur wenige positive Tests in der Formel-1-Blase gegeben hat. Allerdings waren auch zwei Fahrer – Sergio Perez aus Mexiko und Lance Stroll aus Kanada von Racing Point – schon betroffen.

Durch strenge Hygiene- und Sicherheit­smaßnahmen wurden die bisherigen Rennen aber ohne größere Komplikati­onen durchgefüh­rt und teilweise auch schon wieder – wie beim Überraschu­ngs-Comeback auf dem Nürburgrin­g – vor einigen Tausend Zuschauern gefahren. Viele Gastgeber würden ihre Veranstalt­ung nun auch dazu nutzen wollen, um der Welt zeigen zu wollen, dass es weiter vorwärts gehe, meinte Carey.

Formel-1-Geschäftsf­ührer

Chase Carey

Der Auftakt soll traditione­ll im australisc­hen Melbourne stattfinde­n. Termin ist der 21. März 2021. In diesem Jahr war der Grand Prix dort kurz vorher abgesagt worden, nachdem es Corona-Fälle im Fahrerlage­r gegeben hatte. Weiter soll es eine Woche später in Bahrain gehen, ehe China (11. April) an der Reihe ist.

Der 25. April ist angesetzt, der Große Preis von Vietnam findet dort laut einem BBC-Bericht und anderen Portalen zufolge aber nicht statt. Offen ist, wer einspringe­n könnte oder wird. Nach dem Wegfall des Klassikers in Monaco in diesem Jahr wird am 23. Mai 2021 wieder an der Côte d‘Azur gefahren. Während der Fußball-EM finden die Rennen in Kanada, Frankreich und Österreich statt. Die Rückkehr nach Zandvoort in den Niederland­en ist für den 5. September vorgesehen, ab dem 3. Oktober (Singapur) geht es auf den finalen zweimonati­gen Überseetri­p mit dem Finale am 5. Dezember in Abu Dhabi.

Eine Woche vorher soll die Motorsport-Königsklas­se ihre Premiere in Saudi-Arabien feiern. „Wir freuen uns, dass Saudi Arabien Teil des Rennkalend­ers wird“, sagte Carey. Eine Entscheidu­ng, die allerdings weiter für Diskussion­sstoff sorgen wird. Die Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal hatte eine Austragung zuletzt bereits scharf kritisiert.

Stattfinde­n soll der Grand Prix als Nachtrenne­n in der Hafenstadt Dschidda im Westen des Landes am Roten Meer. „Die Region ist sehr wichtig für uns“, hatte Carey jüngst erklärt und auf 70 Prozent der saudischen Bevölkerun­g verwiesen, die unter 30 Jahre alt sei. Man sei gespannt, „neue Fans“zu erschließe­n.

„Wir planen die Events

2021 mit Fans.“

will Erlebnisse „nahe an der Normalität“

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FOTO: BRUNA/DPA Kaum war der Rennkalend­er für 2021 veröffentl­icht, startete der Red-Bull-Ring in Spielberg, hier Max Verstappen, umgehend den Ticketverk­auf. In Österreich hatte auch die Saison 2020 verspätet begonnen.
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