Sachspenden für Flüchtlinge in Not
Das Landesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt will den Menschen im Flüchtlingslager Moria in Griechenland helfen.
(bub) Das Landesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Saarland sammelt derzeit Hilfsgüter zu Gunsten geflüchteter Menschen aus dem Lager Moria in Griechenland. Ehrenamtliche Helfer sind seit dem 2. Oktober damit beschäftigt, die Gegenstände anzunehmen
Laura Luck und in Kisten zu sortieren. So kamen bislang insgesamt 1300 fertig sortierte Kisten zusammen, die gestern in einen LKW geladen wurden. Der startete in Ludweiler und transportiert die Hilfsgüter nun über Zürich nach Griechenland.
„Wir sammeln Kleidung, Schuhe und Hygieneartikel, wie Duschgel, Seife, Creme, Zahnbürsten oder
Zahnpasta. Alles, was man eben für den täglichen Gebrauch benötigt“, erklärt Laura Luck, 28, Vorstandsmitglied des Landesjugendwerks der Awo, die ehrenamtlich gemeinsam mit 40 Helfern in Ludweiler arbeitet.
„Auch Kinderwagen, Gehhilfen oder Rollstühle werden bei uns abgegeben. Aber auch Haushaltswaren, wie Decken, Handtücher und Schlafsäcke. Natürlich auch Spielsachen“, berichtet Luck weiter. Es sei alles willkommen, was nicht an die deutsche Sprache gebunden ist. „Drei bis vier LKW werden schätzungsweise am Ende der Aktion vollgepackt worden sein. Pro Ladung sind das 32 Tonnen Ladegewicht.“
Die Sammelaktion lief bereits im letzten Jahr. Dieses Jahr findet die Aktion laut Luck viel Zuspruch, trifft aber auch auf kritische Stimmen. Luck: „Man hört häufig Aussagen wie ‚Ich gebe gern Sachen, damit die Leute bleiben, wo sie sind‘. Viele
Menschen reagieren nicht nett.“
Doch glücklicherweise überwiege das Positive: „Es kommen viele Leute, die dankbar sind, und die sagen, dass sie froh sind, dass es uns gibt.
Einige wollen auch Infos, wo ihre Sachen ankommen und wie es dort aussieht.“Luck sagt, dass sie selbst im Internet Menschen folgt, die in dem neuen Flüchtlingslager leben, um einen eigenen Eindruck davon zu erhalten. „Es ist schlimm dort. Mich persönlich trifft das sehr. Die Menschen haben keine Duschen und stehen teilweise drei Stunden an für ein Essen. Einfach schrecklich“, bedauert Luck.
Im ganzen Saarland können auch weiterhin an insgesamt 15 Sammelstellen Gegenstände abgegeben werden. Abgabeschluss ist der 29. November. Laura Luck erläutert: „Mangels Stromversorgung im Lager können nur Geräte mit Batterien, also keine Elektrogeräte abgegeben werden. Und selbstverständlich auch nur Sachen, die noch funktionieren.“
Dringend gebraucht werden neben Pflegeprodukten auch Thermosflaschen, Windeln, Damenbinden, Unterwäsche und Socken. Die Sammelstellen und weitere Infos sind auf der Homepage des Landesjugendwerks Saar zu finden. https://www.jw-saar.de/spendensammlung-fuer-moria/
„Die Menschen stehen teilweise drei Stunden
an für ein Essen. Einfach schrecklich.“
Arbeiterwohlfahrt